Seit Anfang November hat schuhkurier in einer Umfrage Sie – die Leser – aufgerufen, an unserer Jahresschlussausgabe selbst mitzuwirken. Wir wollten von Ihnen wissen, welche Personen aus Handel, Industrie, Verbundgruppen und Messelandschaft aus Ihrer Sicht die deutsche Schuhbranche in diesem Jahr besonders geprägt haben.
Aus den eingereichten Vorschlägen und eigenen Nennungen hat die schuhkurier Redaktion die 20 ’Entscheider des Jahres 2014‘ zusammengestellt.
Kirstin Deutelmoser
Keine andere Entscheidung hat die Branche in den vergangenen zwölf Monaten so geprägt wie die Neupositionierung der GDS als Auftaktmesse: Die Hersteller stellten ihre Kollektionen früher fertig als zuvor und der Handel ordnete sein Orderverhalten neu. Darüber hinaus folgten zahlreiche weitere Veranstaltungen dem Trendsetter GDS und änderten ebenfalls ihre Veranstaltungstermine. Mit großem persönlichen Einsatz und einem unerschütterlichem Durchhaltevermögen hat GDS-Director Kirstin Deutelmoser maßgeblich zum Erfolg des Neustarts beigetragen. 2015 wird zeigen, wie sich die neu positionierte GDS in der Branche etablieren wird.
Günther Althaus
Der Vorstandsvorsitzende der ANWR hat die Branche auch in diesem Jahr bewegt. Die Übernahme des Kulmbacher Schuhhändlers Mücke im Frühjahr gehörte zu den meist diskutierten Themen der letzten Monate. Im Fokus steht dabei für Althaus eine zentrale Frage: Welche die Rolle wird die ANWR in Zukunft innehaben? Die außerordentliche Generalversammlung zur Mücke-Übernahme brachte Klarheit – und eine deutliche Mehrheit der Genossen für die vom ANWR-Vorstand vorgestellten weiteren Schritte.
Ralph Rieker
Es ist wesentlich der Beharrlichkeit des HDS/L-Vorsitzenden und geschäftsführenden Gesellschafters von Ricosta zu verdanken, dass die GDS den Neuanfang wagte. Darüber hinaus hat sich der Schuhherstellerverband unter seiner Führung neu aufgestellt: So wurde im November 2014 die künftige Kooperation des HDS/L mit dem Gesamtverband Textil + Mode vereinbart.
Mark Parker
Schaut man jungen Kunden auf die Füße, fällt vor allem eines auf: Neun von zehn tragen Nike. Mindestens. In den vergangenen Monaten ist der US-Konzern unter der Führung von CEO Mark Parker meilenweit der Konkurrenz enteilt. Ein Ende des Erfolgs ist nicht in Sicht: Innovation folgt weiter auf Innovation.
Rubin Ritter, David Schneider und Robert Gentz
Gefürchtet. Bewundert. Die drei Vorstände von Zalando haben das Unternehmen 2014 an die Börse gebracht – und damit wahr gemacht, was schon seit längerem erwartet wurde. Der Börsengang war für die Aktionäre eher eine Zitterpartie, für Zalando ein ordentlicher Coup. Unterdessen wächst das Unternehmen weiter, bleibt aber auch weiter umstritten – nicht zuletzt wegen der empfangenen Subventionszahlungen – und will weiter in die Gewinnzone vordringen.
Rudy Haslbeck
Er kam Mitte 2013 als Head of Product & Design zu Birkenstock und hat seitdem die modische Ausrichtung der Marke entscheidend vorangetrieben. Im Einklang mit weitreichenden Umstrukturierungen innerhalb der Birkenstock-Gruppe machte nicht zuletzt Haslbeck aus der leicht verstaubten Komfort-Pantolette ein modisches Must-have.
Dariusz Milek
Der polnische Selfmade-Millionär betreibt im rasanten Tempo die Expansion seines Schuhhandelskonzeptes CCC. In 2014 wuchs das Filialnetz in Deutschland auf 26 an – inklusive einem Flagshipstore am Alexanderplatz in Berlin.
Heinrich Deichmann
In der über 100-jährigen Geschichte des größten Schuhhändlers in Europa hat sich das Unternehmen Deichmann meist früh an Marktentwicklungen angepasst. 2014 stand im Zeichen des Multichannel-Konzepts, das in Essen vorbildlich umgesetzt wird.
Jens Beining
Der Neffe des Firmengründers Horst Wortmann steht für den gelungenen Generationenwechsel im Unternehmen. Beining hat die Entwicklung der Schuhmarke Tamaris zur Mode- und Lifestyle-Brand maßgeblich vorangetrieben. Auch 2014 konnte die Marktposition der Wortmann KG weiter ausgebaut werden: Per 31. Mai stieg der Umsatz auf 1,013 Mrd. Euro. Auch international ist das Unternehmen aktiv und erfolgreich. Die neu gegründete USA-Tochter Tamaris Inc. startete im Herbst 2014 mit dem Verkauf der Herbst/Winter-Kollektion 2015.
Patrick Röseler
Seit 2012 ist Patrick Röseler Vorstandsmitglied der Ara Shoes AG. Der Sohn des langjährigen Ara-Chefs Robert Röseler baute die Führungsriege des Konzerns um. Mit Maximilian Müller holte er einen erfahrenen Mann an die Spitze. 2014 kam der Wechsel im Ressort Marketing & Vertrieb: Auf Hans-Hermann Deters folgte Stefan Frank.
Jörg Wichmann
Innerhalb kürzester Zeit hat sich die Panorama unter Leitung von Jörg Wichmann vom Newcomer auf der brandenburgischen Wiese zum wichtigen Player in der nationalen Messelandschaft entwickelt. Nach dem vorläufigen Ende der Bread & Butter dürfte diese Bedeutung zudem weiter wachsen.
Romy Schoenberg
Wer als Branchenmitglied im Westen der Republik unterwegs ist, wird das modische Statement von Romy Schoenberg in Saarbrücken nicht ignorieren können. Shoes Fifty-6, das in diesem Jahr 30 wurde, gilt als Referenz für die perfekte Kombination von Schuh und Mode. Schoenberg ist kritisch und konsequent. Im Fokus: der Kunde, der Kunde, der Kunde.
Fritz Terbuyken
Der Warenvorstand der ANWR Group setzte gleich zu Jahresbeginn Akzente: mit der Eröffnung des Ordercenters O1 in Mainhausen. Unter Einhaltung aller finanziellen und zeitlichen Vorgaben war das Gebäude fertiggestellt worden und vereint die Showrooms zahlreicher Marken unter einem Dach. Terbuyken baute auch maßgeblich den Messestandort Mainhausen aus: Aus ’First‘ und ’Second‘ wurde die Orderplattform ’First Order‘, die nach der neuen Informationsplattform GDS den Auftakt in die Orderrunde markiert.
Achim Gabor
Das Rosenheimer Unternehmen Gabor genießt in der Schuhbranche einen außerordentlichen Ruf, der zugleich maßgeblich von der Person Achim Gabors geprägt ist: zuverlässig, kooperativ, erfolgreich. So erfolgreich, dass die Jury des schuhkurier AWARD Gabor zum Schuhhersteller des Jahres 2014 wählte.
Franz-Josef, Heinrich und Thomas Zumnorde
An 15 Standorten betreibt die Familie Zumnorde Schuhhandel. Im Jahr 2014 kam ein Geschäft in Köln hinzu. Auf beeindruckenden 1.000 qm und drei Etagen bietet das Familienunternehmen in der Domstadt ein Sortiment der Premiumklasse.
Andreas Kolb
Als Sprecher der ’Initiatorengruppe aoGV‘ setzte der Geschäftsführer der Fritz Frank KG in diesem Jahr Zeichen. Die Gruppe forderte eine außerordentliche Generalversammlung zur Mücke-Übernahme und erreichte das dafür erforderliche Quorum der Genossen. Die nun beschlossenen Schritte werden auch seitens der Initiatorengruppe als Erfolg betrachtet.
Timo Schmidt-Eisenhart
Die Marke Timberland steht für Erfolg und Verantwortung. Das Label hat sich unter Leitung von Timo Schmidt-Eisenhart, President Timberland EMEA, zum festen Bestandteil zahlreicher Sortimente entwickelt. Und nimmt mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit zugleich eine Vorreiterrolle in der Schuhindustrie ein.
Anita Tillmann
Kuratierte Kollektionen, ein Messeerlebnis wie im Edel-Kaufhaus: Die Premium wächst und wächst. Tillmann ist seit Mitte 2013 gemeinsam mit Dr. Florian Bachelin alleinige Geschäftsführerin der Berliner Messe. Und meldet in diesem Jahr weiteres Wachstum. Der Satellit Premium Order Munich baut derweil auch sein Schuhsegment weiter aus.
Heiner Terbuyken
Bestens vernetzt. Vor- und Querdenker. Und einer, der kein Blatt vor den Mund nimmt. Heiner Terbuyken, Chef der Gabor Footwear GmbH, machte sich 2014 nicht zuletzt um das Thema EDI verdient. Aus der Branche heißt es: „Heiner Terbuyken genießt hohes Ansehen im Handel und in der Industrie.“
Reynier, Floris und Pepijn van Bommel
Bereits seit mehreren Jahren prägt die modische Handschrift des niederländischen Labels Floris van Bommel die deutsche Herrenschuhlandschaft. Doch die drei Brüder Reynier, Floris und Pepijn van Bommel wollen mehr: Im Oktober wurde der erste eigene Store in Köln eröffnet – weitere sollen folgen.
Die vollständige Liste der 20 ’Entscheider des Jahres 2014‘ finden Sie auch in schuhkurier Ausgabe 51-52/2014.