Für das laufende Jahr rechnet das IFH Köln für den Fashionmarkt mit einem Marktvolumen, das immer noch zehn Prozentpunkte unter dem Niveau von 2019 liegt. E-Commerce-Umsatzanteile werden laut den Experten zumindest teilweise in den stationären Handel zurückfließen. Aber: Der Druck auf den Fachhandel bleibe und werde auch für Filialisten zunehmend spürbar. „Nach wie vor bestimmen bequeme, online-affine und zunehmend nachhaltige Konsumentinnen und Konsumenten mit einer hohen Anspruchshaltung die Nachfrage und stellen eine wesentliche Herausforderung für die Branche dar. In der Langzeitbetrachtung wird der Online- den Offlineanteil übersteigen und das Wachstum der Branche bestimmen“, so Fashionexperte Hansjürgen Heinick, Senior Consultant am IFH Köln, zur Zukunft der Branche. 2022 könnten sich laut Heinick die Umsätze wieder dem Niveau von 2019 annähern. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass die Corona-Pandemie im kommenden Jahr weitgehend überwunden werde. Der Experte prognostiziert für den Fashionmarkt ein Wachstum in Höhe von 5 bis 10%. Wie hart die Fashionbranche 2020 von Corona getroffen war, zeigen die Zahlen des „Branchenbericht Fashion & Accessoires“ schwarz auf weiß. Um ganze 14% ist das Fashionmarktvolumen im Coronajahr 2020 eingebrochen. Damit wurden rund 8 Mrd. Euro weniger für Mode ausgegeben als noch 2019. Das Gesamtmarktvolumen landet bei knapp 50 Mrd. Euro. Nahezu alle Einzelmärkte – allen voran die Teilbereiche Schuhe (-15,6%), Damen- (-15,4%) und Herrenbekleidung (-17,2%) – haben 2020 deutlich einbüßen müssen. Zugleich stieg der Onlineanteil im Modemarkt, vor allem getrieben durch das pandemiebedingt ins Netz verlagerte Konsumverhalten, um fast zehn Prozentpunkte auf knapp 40% an.