Herren schwören auf Hybridmodelle
Was im Bereich der Mobilität durchaus umstritten ist, hat in der Herrenschuhmode längst den Siegeszug angetreten: Hybridmodelle als Mix aus Sportivität und Klassik spielen in vielen Kollektionen eine wichtige Rolle. Auch hier zeigt sich, dass Sneaker zwar weiterhin wichtig sind, dass aber auch Alternativen gefragt sind. Nicht immer wird der Schritt zum Businessschuh gewagt. Und hier kommen die Hybride ins Spiel. So waren hybride Sneakertypen, ungefüttert und aus gewaschenem Nubuk etwa bei Cinque sehr gefragt. Hier geht laut Michael Schreiber der Trend hin zu hybriden Sneakern, die „klar verständlich“ sein müssen. Wichtig seien zudem die Materialität und die richtigen Farben. Jan Brinkmann (Pius Gabor) berichtet: „Neu bei uns sind Citysneaker mit wertigen Details wie Wechselfußbett, Latex, Hybride und neue Themen, da machen wir weiter. Spannende Hybride sind gefragt; das Tex-Thema wird bei uns neu aufgelegt.“
Roland Speer (Lottusse) stellt fest: „Die Männer trauen sich mehr Farbe zu, aber gedämpfter, in erster Linie schöne Pastelltöne. Wir haben sehr gute Resonanz auf Loafer und Mokassins, hier waren die Abverkäufe sehr gut und die Nachfrage steigt. Bei den Männern passiert was, es wird modischer. Sneaker müssen etwas Besonderes haben, wie Lasertechniken, austauschbare Einlegesohlen, gute Verarbeitung und Leichtigkeit.“ Sioux setzt etwa auf lässige Leinenschuhe als Alternative zu Sandalen für Herren. Bei Blackstone bleiben zwar Sneaker fester Bestandteil, Alexander Müller sieht aber auch Alternativen: „Sportliche Loafer und Chelseas finden ihren Platz in der Männermode und der ein oder andere Mann will auch mal einen anderen Schuh haben.“ Auch Markus Schmidt (Gant) sieht einen Wandel bei den modisch interessierten Männern: „Mit dem Anziehen der Kreppsohlenoptik gibt es endlich wieder etwas Neues. Und man spürt die Bereitschaft unter den Männern, sich wieder etwas Besonderes zu kaufen.“ Das bestätigt auch Harald Stotz (Ambitious): „Angezogene Sneaker werden mehr nachgefragt. Der Outdoormarkt ist hingegen gesättigt, weil ja jetzt viele schon gute Schuhe gekauft haben und die erst einmal halten werden. Bei unseren nachhaltigen Schuhen haben wir modische Icons, an denen man sieht, was sie für Anforderungen erfüllen, und die auch noch ins Design eingebaut sind.“ Für seine Marke Franz Gustav hat sich Christoph Renner Neues überlegt: „ Wir wollen Männersandalen mit barfußtauglichem Futterleder bieten, die man auch als Mann gerne tragen kann, ohne das Gefühl zu haben, sich schämen zu müssen. Die Mode bekommt mehr Einflüsse aus dem Outdoorsegment und die Farben werden natürlicher. Ganz allgemein sind im Herrenschuhbereich die neutralen Naturtöne sehr dominant: Von Beige bis Braun reicht das Spektrum, das seine Wirkung vor allem über Materialien erfährt. Ergänzend sind Blautöne und teilweise Akzente in Signalfarben zu sehen.