Laut dem HDE beklagen rund 44% der Umfrageteilnehmer unzureichende schulische Voraussetzungen der Bewerber. Vier von zehn Händlern sehen als Problem falsche Vorstellungen vom Beruf bei Jugendlichen. Zudem geben fast 40 Prozent an, dass fehlende Bewerbungen bei der Besetzung der Ausbildungsstellen ein entscheidendes Hindernis sind. Wie in den Vorjahren auch, benennt jeder fünfte Befragte die Berufsschule als Problem. „Gute Berufsschulen sind ein anerkannter Partner des Handels in der dualen Ausbildung. Damit das so bleibt, müssen Bund und Länder zügig die Digitalisierung von Schulen voranbringen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
Ferner zeigt die UDE-Umfrage, dass es für den Handel zunehmend schwieriger wird, alle Ausbildungsplätze mit geeigneten Bewerbern zu besetzen. So fehle es einerseits an der Ausbildungseignung mancher Bewerber und andererseits ziehen viele Abiturienten das Studium vor. „Die attraktiven Abiturientenprogramme des Handels, bei denen innerhalb von drei Jahren drei Abschlüsse erreicht werden können, und generell die guten Entwicklungsperspektiven mit einer Aus- und Fortbildung in der Branche werden oft unterschätzt. Deshalb muss die Berufsberatung und –orientierung an den Schulen diese Vorteile besser hervorheben“, so Genth weiter. Das Thema Berufsberatung sollte nach Ansicht des HDE stärker Eingang in die Lehrerausbildung finden, damit Lehrkräfte in allen allgemeinbildenden Schulen in der Lage sind, das duale Ausbildungssystem und verschiedene Berufe vorzustellen sowie die Chancen und Möglichkeiten einer Berufsausbildung darzustellen. Genth: „Die berufliche Aus- und Fortbildung muss generell gestärkt und die Gleichwertigkeit von beruflicher und hochschulischer Bildung besser herausgestellt werden.“