Eine Klarstellung vorweg: Im Landkreis Berchtesgadener Land gelten ab Dienstag, den 20. Oktober um 14 Uhr, zwar drastische Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Pandemie. So dürfen die Bürger ihre Wohnung nur noch „mit triftigem Grund“ verlassen. Der Einzelhandel muss seine Geschäfte aber nicht schließen, sagt Bernd Ohlmann, Pressesprecher des HDE Handelsverbands Bayern, im Gespräch mit schuhkurier und Lederwaren Report.
Gleichwohl sei der Handel natürlich „indirekt“ stark betroffen, wenn Cafés und Restaurants geschlossen seien und auf stark frequentierten Plätzen, wie in Fußgängerzonen, eine Maskenpflicht gelte. Ohlmann: „Die Erfahrungen in München oder Augsburg zeigen, dass der Umsatz zurückgeht.“ Der stationäre Handel erfahre in der beginnenden Vorweihnachtszeit somit einen „erheblicher Dämpfer“.
Davon geht Schuhhändlerin Evi Schlagbauer aus. Sie führt mit ihrer Familie das Schuhhaus Angerer in Berchtesgaden. Am 20. Oktober seien alle Touristen aufgefordert, die Region zu verlassen. Zwar dürfen die Schuhgeschäfte weiter öffnen. Sie sei aber „gespannt“, wie sich die Lage entwickele, so Evi Schlagbauer gegenüber schuhkurier.
HDE Bayern: „Blaupause
Die Entscheidungen im Berchtesgadener Land bewertet der Handelsexperte als „Blaupause“ für andere Landkreise in Bayern. Sie zeigten die Konsequenzen auf, wenn sich die Corona-Situation nicht verbessert. „Es ist ein Warnschuss.“ Aktuell lägen in Bayern drei Landkreise über einem Inzidenzwert von 100.