Vor allem der kleinbetriebliche Nonfood-Fachhandel sei betroffen. Bereits in den letzten Jahren sanken durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Zahl der Geschäfte pro Jahr um 11.000. Damit lag der Rückgang deutlich höher über dem in den Vorkrisenjahren 2015 bis 2019 verzeichneten Wert von 5.000 Schließungen im Jahr. Für das Jahr 2022 ging der HDE sogar von einer Schließung von 16.000 Geschäften aus. Dies konnte jedoch mit Hilfe von Maßnahmen der Bundesregierung wie Energie- und Gaspreisbremse verhindert werden, so HDE. Kommt es in diesem Jahr zu den prognostizierten 9.000 Schließungen, wären bundesweit noch 311.000 Geschäfte übrig, Kleinstbetriebe ausgenommen.
„Die Zahl der Ladengeschäfte in Deutschland nimmt auch 2023 weiter ab“, sagt HDE-Präsident Alexander von Preen. „Angesichts der Zahlen der letzten Jahre müssen in allen Innenstädten und bei der Politik alle Alarmglocken läuten. Denn ohne erfolgreichen Einzelhandel haben die Stadtzentren kaum Zukunftsperspektiven.“ Um den Einzelhandel zu stützen, macht sich der HDE außerdem für eine Gründungsoffensive stark. Vor allem unbürokratische Genehmigungsprozesse für Umbauten und Umwidmungen sollen priorisiert werden. Auch bessere Bedingungen für Neuansiedelungen und Gründungen müssten gegeben sein, beispielsweise mit flächendeckenden Ansiedlungsmanagern. Erst wenn das Interesse aller Akteure in den Innenstädten sei, würde man diese drohende Kettenreaktion von weiteren Schließungen abwenden können.