Etwa die Hälfte der Befragten Einzelhändler in Deutschland erwarten Umsätze auf Vorjahresniveau oder leicht darüber. Rund ein Drittel erwarten leichte Umsatzeinbüßen, während 18% von deutlichen Rückgängen ausgehen. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE), bei der rund 900 Handelsunternehmen befragt wurden, hervor. Der HDE prognostiziert dabei ein reales Minus von 3%, was einem nominalen Plus von 2% entspräche. HDE-Präsident Alexander von Preen zeigt sich pessimistisch: „Der Einzelhandel behauptet sich 2023 unter nach wie vor schwierigen Bedingungen gut, verliert jedoch leicht an Boden. Die Zahl der Betriebe im Handel wird weiter sinken.“
Der Onlinehandel bleibt dabei Wachstumstreiber – und das, obwohl 56% der Befragten keine Waren im Internet anbieten. „Die Digitalisierung ist im Einzelhandel längst angekommen. Sie bietet auch für die mehr als 50% unserer Händlerinnen und Händler, die aktuell noch keine Waren im Internet anbieten, große Chancen“, so von Preen.
Vor allem dem sich verschärfenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken sei nun gefragt, heißt es vom HDE. Immerhin gab es zum Stichtag 30. Juni 2022 mehr als 3,1 Millionen Menschen im Einzelhandel und damit ein Plus von 1,6% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Umfrage zeigt jedoch, dass 63% der Händlerinnen und Händler unter Personalmangel leiden. Von Preen: „Aktuelle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit machen deutlich, dass zuletzt mehr als 50.000 Stellen in der Branche offen waren. Daraus erwachsen große Herausforderungen – gerade für eine Branche im Umbruch.“