Zugleich stiegen die Beschäftigtenzahlen um 6,7% auf 14,762 Personen. Auch der Außenhandel wuchs: 2017 wurden 280 Mio. Paar Schuhe aus Deutschland exportiert. Dies sind 9,8% mehr als im Vorjahr.
Im Hinblick auf die Umsätze kam Wachstum besonders durch die Inlandsnachfrage. Hier stiegen die Umsätze in 2017 von 8,2% auf 2,3 Mrd. Euro.
Die Bedeutung der Auslandsmärkte ging für die deutsche Schuhindustrie indes zurück. Während in 2016 rund 595 Mio. Euro im Ausland umgesetzt wurden, erzielten die Unternehmen in 2017 einen Auslandsumsatz von 580 Mio. Euro – ein Rückgang um 2,6%. Damit sank laut HDS/L-Hauptgeschäftsführer Manfred Junkert der Anteil des Auslandsgeschäfts am Gesamtumsatz erneut – von 20,7 auf 18,4%.
Die Erzeugerpreise für Schuhe sind in 2017 im Schnitt um 1% gestiegen – das ist mehr als im Bereich Bekleidung (+0,1%), aber weniger als bei Lederwaren (+2,1%).
Die Verbraucherpreise sind insgesamt um durchschnittlich 1,8% gestiegen; die Verbraucherpreise für Schuhe fielen um 2,3% höher aus.
Carl-August Seibel, Vorsitzender des Verbandes, zeigte sich positiv überrascht von der wirtschaftlichen Entwicklung der angeschlossenen Unternehmen. „Der Druck im Handel ist sehr stark. Das bedeutet immer auch Druck für die Industrie.“ Da der Fachhandel nach wie vor der wichtigste Vertriebskanal für die HDS/L-Mitglieder sei, sei eine noch engere Kooperation beider Seiten unverzichtbar.
So unterstütze die deutsche Schuhindustrie den Fachhandel bei der Digitalisierung der Geschäftsabläufe, etwa beim Projekt der elektronischen Rechnungslegung, das von der Industrie sowie von den Verbundgruppen ANWR und Sabu in Kooperation mit dem Dienstleister RAW umgesetzt wird. Ebenso unterstützt der HDS/L den Aufbau einer zentralen Produktdatenbank in Form einer Content-Gesellschaft. Durch diese soll der Handel Artikelinformationen, Marketingmaterial und Fotos zu den georderten Produkten erhalten.
Zu den Herausforderungen, die Seibel für seinen Verband identifiziert hat, gehören auch neue Anforderungen im Datenschutz, die mit der europäischen Datenschutzverordnung am 25. Mai 2018 relevant werden. Auch im Bereich Geoblocking gebe es neue Aufgaben, insbesondere mit Blick auf die bestehenden Vertriebsstrukturen. Spürbar sei auch ein zunehmender Fachkräftemangel in der Schuhbranche.
Für 2018 erwartet Seibel ein Ergebnis auf der Basis von 2018. „Damit wären wir schon zufrieden – aber es wird schwierig“, so der Branchenkenner. Es gelte mehr denn je für die Unternehmen, ihre Hausaufgaben zu machen, etwa im Bereich der Digitalisierung, aber auch auf Seiten der Produkte, die ein hohes Maß an Innovation erforderten.