So untersuchte das Institut vor allem die Innenstadtregionen von Berlin, München, Hamburg, Stuttgart und Dresden. Laut einer Datenauswertung zu Einzelhandelsumsätzen von Mastercard sowie in Kooperation mit Infas 360 untersuchte Ifo vor allem die Beziehung zwischen der Entwicklung des Einkaufsverhaltens im Verhältnis zum Homeoffice-Aufkommen in bestimmten Regionen.
Bereits im letzten Jahr konnte festgestellt werden, dass sich mit dem Ende der Pandemie auch der Anteil der Online-Umsätze zurückentwickelte. So lag der Anteil an privaten Konsumausgaben im Online-Bereich bei 21,2% und damit über zwei Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Den Trend zum Online-Shopping erklärt das Ifo-Institut damit für gestoppt.
Dies würde jedoch nicht automatisch ein Aufwind für die Innenstädte bedeuten, so das Institut. „Die Pandemie hat die Arbeitswelt und das Einkaufsverhalten nachhaltig verändert“, sagt Oliver Falck vom Ifo-Institut. „Die Kombination aus dauerhaft mehr Homeoffice, mehr Online-Shopping und den kleinräumigen Konsumveränderungen stellen Innenstädte umso mehr vor die Herausforderung, ihre Konzepte an die neue Normalität anzupassen und ihre Attraktivität zu steigern.“ Rund 25% aller Beschäftigten würden aktuell mindestens einen Tag in der Woche im Homeoffice arbeiten, sagt Koautorin Carla Krolage, ebenfalls vom Ifo-Institut. „Die Beschäftigten kaufen auch verstärkt wohnortnah ein.“ Und das mache sich auch an den Umsätzen bemerkbar: die privaten Konsumausgaben in den Wohngebieten und Vororten der jeweiligen Städte nahmen um bis zu 30% zu. Diese Entwicklung im Einkaufsverhalten würde einem Donut mit einem Loch in der Mitte ähneln – eine Entwicklung, wie sie auch für die Immobilienpreise in den USA nach der Pandemie gefunden wurde. Diese Verschiebung hin zu den Vororten und dem Umland würde vor allem an Wochentagen auftreten. „Wir gehen davon aus, dass diese Veränderung im Einkaufsverhalten bleiben wird“, so Krolage weiter.