Fakten als Entscheidungsbasis
Was also lässt sich für eine Innenstadt tun? Hahns Credo: Wer etwas für den lebendigen, geschäftsfördernden – also damit auch umsatzstarken – und kommunikativen Sozial- und Erlebnisraum Innenstadt erreichen will, „müsse in die Beschaffung von Zahlen und Daten investieren, denn nur auf Faktenbasis lasse sich agieren und gegensteuern.“ An dieser Faktenbasis ließ der Referent die Teilnehmer des Symposiums teilhaben. So hatte seine Analyse beispielsweise die Frage nach der regionalen Herkunft der City-Besucher von Stuttgart und nach den von ihnen für die Anreise genutzten Verkehrsmitteln gestellt. Das Ergebnis: Über die Hälfte kommt von außerhalb. Das Argument bei kommunalen Debatten, man tue ja alles nur für die Bürger der eigenen Stadt, sei also ziemlich wackelig. Eine nächste Frage der Untersuchung widmete sich den Verkehrsmitteln, mit denen die Besucher anreisen. „Ein Drittel kommt mit dem Auto“, so Hahn, „und zwar in weiten Teilen immer noch, weil sie einkaufen wollen. Mit dem Fahrrad kommen nur 4,9%, zu Fuß 10,6%.“ Es bringe also nichts, den privaten PKW als Relikt aus der Vergangenheit zu verurteilen. Die Rolle des Einzelhandels, der von einer belebten Innenstadt nicht nur profitieren will, sondern auch mitarbeiten muss, umriss Hahn so: „Händler, Kulturschaffende, Gastronomen und Veranstalter haben alle verstanden, dass jeder für sich allein nicht viel erreichen wird. Es geht nur im Verbund, und diesen Verbund versuchen wir so gut als möglich zu organisieren.“ Doch die Bereitschaft, sich über das eigene Geschäft hinaus zu engagieren wachse, so Hahn.