Schon der Eingangsbereich lässt eine modernisierte Designsprache erkennen: In die Ladendeko integriert sind Hermès- Seidentücher, deren Motive ursprünglich dem Reitsport entlehnt waren. Die 65 Gramm leichten und stets 90 x 90 cm großen Hermès-Carrés gelten bis heute als stylische Must-haves. Als Markenzeichen des Unternehmens werden sie daher gleich am Eingang in Holzrahmengespannt wie Kunstwerke inszeniert. Die hauseigenen Parfums und Beauty-Produkte, einschließlich der neu hinzu gekommenen Colour-Kosmetik-Linie, bekommen eine große Bühne in dem lichtdurchfluteten Eingangs- bereich mit Showroom-Charakter: Auf unterseitig beleuchteten Warenträgern aus hellem Kirschbaumholz setzen bunte Glasflakons kontrastreiche Farbakzente.
Das Pariser Architekturbüro RDAI, das die Innenarchitektur der Hermès-Stores seit 1976 weltweit verantwortet, hat die Verkaufsfläche als Ode an den luxuriösen und gleichzei- tig modern-ausschweifenden Mittelmeer-Lifestyle gestaltet: Der Fußboden aus matten Mosaikkacheln in Degradée-Blau, Grün und Türkis erinnert an den Meeresgrund. Dieselbe Farbgebung setzt sich auch in den handgewebten runden Teppichen und den Sitzmöbeln fort. Lackierte Wände in sanften Wellen mit eingelassenen Verkaufsnischen in leuchtendem Mittelmeerblau und hohe sandfarbene wellenförmige Decken bestimmen das Konzept. In Kombination mit der sonnig- mediterranen Beleuchtung soll das Ambiente bei der Kundschaft ein Feeling von Strandspaziergang aufkommen lassen. Die übergroßen Ablichtungen von Strand- und Küstenlandschaften der kanadischen Fotografin Amy Friend an den Wänden verstärken dieses Gefühl noch. Überhaupt nimmt Kunst für das stark vom hochwertigen Meisterhandwerk geprägte Luxuslabel einen hohen Stellenwert ein. So finden sich auch Werke des irischen Malers Richard Gorman und der französischen Visual Art-Künstlerin Nathalie Junod Ponsard auf der neu geschaffenen Verkaufsfläche.
Ein absolutes Novum ist die großzügige VIP-Lounge im ersten Stock – ein Rückzugsort für die entspannte Anprobe der Kundschaft, in der sich original, mit japanischen Motiven versehene Buntglasfenster des katalanischen Glasmeisters des Modernismus, Antoni Rigalt i Blanc, befinden. Ein typisch mediterraner Innenhof mit Brunnen, Oliven- und Zitronenbäumen – eine Oase mitten in der Stadt, die den Besucher zum Verweilen und Entspannen einlädt, rundet das neue Storekonzept ab. Hier ist auf 372 qm eine neue Pilgerstätte für Maison Hermès-Anhänger geschaffen worden, die sich mit der Rückkehr der Touristen in die Stadt nach der Pandemie eines regen Besucherstroms erfreut, der regelmäßig zu Schlangen am Eingang führt.
Hermès ist eine der wenigen französischen Luxusmarken, die nach wie vor als unabhängiges Familienunternehmen in vierter Generation geführt werden. Der überwiegende Teil ihrer Kollektionen wird in Frankreich gefertigt, für die knapp 8.000 der besten Handwerksmeister des Landes im Einsatz sind.