Die Unternehmen der Branche haben in den zurückliegenden Monaten eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie flexibel und einfallsreich agieren können, wenn es darauf ankommt. Diese Stärken sind jetzt erneut gefragt. Die Kontrolle der Einhaltung von 2G fällt dabei je nach Bundesland unterschiedlich streng aus. Genügen etwa in Schleswig-Holstein Stichproben, müssen in Nordrhein-Westfalen alle Kundinnen und Kunden bei Betreten des Geschäfts Impf- und Personalausweis vorzeigen. Es sollten nun unkomplizierte und zugleich sichere Lösungen vor Ort entwickelt werden, um Mehrfachkontrollen zu vermeiden und den Aufwand für die Mitarbeitenden im Verkauf möglichst gering zu halten. Diese haben schließlich wahrlich Besseres zu tun! Das erfordert schnelles Handeln und einen Schulterschluss zwischen Unternehmen und Behörden.
In den Diskussionen um 2G im Schuhhandel sollte allerdings eines nicht außer Acht gelassen werden: das Sicherheitsbedürfnis eines erheblichen Anteils der Bevölkerung. So befürworten laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey fast zwei Drittel der Deutschen die verschärften Regelungen im Einzelhandel. Viele betrachten die Kontrollen eben nicht als unzumutbare Gängelung, sondern als schützende Maßnahme. Das berichtet auch Thomas Zumnorde.
Nachdem man zunächst gemäß den amtlichen Vorgaben zunächst nur strichprobenartig 2G-Nachweise geprüft habe, habe es Kritik von Kundinnen und Kunden gegeben, die sich mehr Kontrollen wünschten, so der Händler aus Münster. 2G wird Umsatz kosten. Die Branche büßt für die Versäumnisse der Politik. Vieles hätte anders, besser und schneller gemacht werden müssen. Das ist richtig. Es bleibt jedoch die Hoffnung, dass viele Menschen dem stationären Handel die Treue halten und die Verluste im erträglichen Rahmen bleiben.