Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein – und Schreckensmeldungen aus der Ukraine. Hoffnung auf den Neustart nach zwei Jahren Pandemie – und Angst vor extrem steigenden Preisen und einem gebremsten Konsum. Ein Wechselbad der Gefühle. Auf den beiden am vergangenen Wochenende abgehaltenen Messen ILM in Offenbach und Shoes in Düsseldorf wurde die ambivalente Stimmung der Branche sehr deutlich, wie ein Pendel, das zwischen Vorfreude und Sorge hin und her schwingt. Das ist nachvollziehbar: Der Handel wartet noch auf neuen Schwung in den Innenstädten. Zwar gab es schon gute Frequenzen, vor allem in den größeren Städten. Unter der Woche aber verhalten sich die Kundinnen und Kunden noch vorsichtig. Der Kriegsausbruch sorgte zusätzlich für eine Lähmung des Konsums. Derzeit ist unklar, wie es weiter geht. Werden die Menschen wieder begeistert in die Städte strömen und Mode und Schuhe kaufen? Oder nicht? Die Industrie bereitet derweil mit Hochdruck die H/ W-Saison vor. Es wird gerungen um pünktlich gelieferte Materialien, Produktionskapazitäten und freie Frachtcontainer. Wird die Planung funktionieren und die Ware pünktlich geliefert? Oder wird es zu größeren Ausfällen kommen? Und dann sind da noch die Preise. Sie steigen erwartungsgemäß bei nahezu allen Unternehmen und in allen Warengruppen. Ist das eine Chance für den Handel, heraus aus den Eckpreislagen? Oder eine Katastrophe, weil die Menschen in allen Bereichen sparen müssen?
Wir befinden uns in einer Art Zwischenzeit. Noch in der Pandemie und schon in der nächsten Krise. Jetzt braucht es Mut, Kraft und Zuversicht. Zusamenhalt und Kreativität. Trotz aller Schwierigkeiten und Unklarheiten. Damit das Pendel auf der „Positiv“-Seite verharrt.