„Wir haben bereits zehn Wochen Produktion verloren“, erklärte Nike-Finanzchef Matt Friend im Rahmen der Präsentation der Geschäftszahlen für das erste Quartal, das am 31. August endete. Aktuell seien nahezu alle Schuhfabriken in Vietnam aufgrund des Lockdowns geschlossen. Rund die Hälfte aller Nike-Schuhe werden in dem südostasiatischen Land produziert, dass sich seit Monaten in einem strikten Lockdown befindet – mit massiven Auswirkungen auf die Wirtschaft. Zwar gehe man davon aus, dass die Farbiken im Oktober wieder geöffnet werden könnten, allerdings werde es erfahrungsgemäß mehrere Monate dauern, bis das gewohnte Niveau erreicht sei, so Friend weiter. Hinzu kämen die deutlich längeren Lieferzeiten für den Transport der Waren aus Asien nach Nordamerika und Europa. „Diese Faktoren werden in den nächsten Quartalen zu einer Verknappung der Warenverfügbarkeit führen“, erklärte Matt Friend.
Vor dem Hintergrund der anhaltenden Probleme in Fernost kürzte Nike die Wachstumsprognose für das laufende Geschäftsjahr. So geht das US-Unternehmen nur noch von einem geringen Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Zuvor hatte man noch ein zweistelliges Plus erwartet. Für das zweite Quartal rechnet Nike sogar mit einer Stagnation der Umsätze bis hin zu einem Minus.
Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 erzielte Nike Erlöse in Höhe von 12,2 Mrd. Dollar – 16% mehr als im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich stand ein Gewinn in Höhe von 1,9 Mrd. Dollar.