Einen eigenen Webshop hatten laut der Befragung schon vor 2021 bereits 25% der Umfrageteilnehmer aus dem Textil-, Schuh- und Lederwarenhandel, 15% haben ihn erst im letzten Jahr eingerichtet. 7% sind noch in der Planung eines Webshops, aber eine Mehrheit von 53% lehnt einen eigenen Webshop derzeit ab. Den Verkauf über Social Media-Kanäle haben vor 2021 bereits 32% praktiziert, 17% haben 2021 damit begonnen. Für die Zukunft vorgesehen ist dies bei 11% der Umfrageteilnehmer, 40% haben keine entsprechenden Pläne. Über Online-Plattformen verkauften vor 2021 bereits 27% der befragten Händler, weitere 13% sind letztes Jahr dazu gekommen. Demnächst einrichten wollen diesen Vertriebsweg weitere 7%, aber eine Mehrheit von 53% plant aktuell keinen Verkauf über Plattformen.
Der Hauptgrund für die hohe Rate der Online-Skeptiker dürften laut BTE die damit verbundenen Kosten sein. 61% der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sich ein eigener Webshop für sie betriebswirtschaftlich nicht rechnet. Bezüglich des Plattform-Verkaufs gaben dies 52% an, bezüglich der Sozialen Medien immerhin noch 39%. Zumindest teilweise lohnenswert bzw. zur Erzielung eines Deckungsbeitrags sinnvoll bewerten 11% (eigener Webshop), 36% (über Plattformen) bzw. 27% (über Soziale Medien) der Befragten ihre Online-Aktivitäten. Als betriebswirtschaftlich eindeutig lohnenswert betrachtet nur knapp jeder vierte Befragte den eigenen Webshop, beim Verkauf über Soziale Medien sind es 19% und beim Verkauf über Plattformen sogar nur 11% der Umfrageteilnehmer.
Auch der Umsatzerfolg der Online-Aktivitäten hält sich derzeit in Grenzen. So blieb im vergangenen Jahr die Hälfte der befragten Textil-, Schuh- und Lederwarenhändler mit Online-Aktivitäten bei einem Anteil von unter 5% vom Gesamtumsatz. Bei 23% der Teilnehmer liegt der Online-Anteil zwischen 5% und 10%, bei 13% zwischen 10 und 20%. Weitere 13% erzielen mit ihren Online-Verkäufen einen Anteil von über 20%.
„Der Online-Verkauf ist kein Allheilmittel für schwächelnde Geschäftsmodelle und muss ggf. ständig analysiert und optimiert werden. Nicht wenige Outfithändler scheinen ihn primär zur Abschleusung von Restanten zu nutzen. Entscheidend für den betriebswirtschaftlichen Erfolg ist neben den anfallenden Kosten vor allem die Höhe der Retourenquote, die erfahrungsgemäß bei Artikeln ohne Passformprobleme deutlich unterdurchschnittlich ausfällt“, so das Fazit des BTE.
An der Befragung nahmen über einhundert Unternehmen teil. Mehr als drei Viertel haben ihren Sortimentsschwerpunkt bei Bekleidung.