Laut Schönhart ist gebrauchte Mode, vor allem im Luxusbereich, längst in der Gesellschaft etabliert. Beschleuniger der Entwicklung sei der Trend zur Nachhaltigkeit, wobei es nicht allein relevant für junge Verbraucherinnen und Verbraucher sei. Die Altersgruppen zwischen 20 und 60 seien fast gleich verteilt. Kerngruppen seien Menschen, für die Luxusmode zu normalen Preisen nicht erschwinglich wäre. Hinzu kämen Menschen, die bereits Luxuskunden seien und den Kauf von gebrauchter Ware als Alternative zum Neukauf sehen. „Wir sehen uns als Treiber dahingehend, dass das Angebot breiter geworden ist und dass es preisattraktiv ist, Secondhand-Mode zu kaufen.“ Der Warenkorb liege im Schnitt bei 220 bis 230 Euro – wobei die Ware etwa um bis zu 70% reduziert verkauft wird.
Von der Einsendung zum Neuverkauf
Ware, die Buddyandselly ankauft, kommt zunächst im Unternehmenssitz in Hamburg an. Im Schnitt werden laut Schönhart zehn Teile eingeschickt. Das Unternehmen vereinnahmt die Ware, prüft und bewertet sie, schließt Plagiate aus und sendet sie in ein Werk nach Polen, wo Filme und Content erstellt werden, um die weitere Vermarktung zu ermöglichen. Dann wird die Ware eingelagert bzw. für Verkauf und Versand vorbereitet.
Mindestens ebenso wichtig ist die Kooperation mit dem Handel, wo über Pop-up- oder dauerhafte Angebote gebrauchte Mode abgegeben werden kann – die Verbraucher, die ihre Ware abgeben, erhalten im Gegenzug einen Gutschein vom Geschäft. Den Preis für die abgegebene Ware ermittelt ein Algorithmus. Viele Kunden nutzen laut Schönhart die Möglichkeit, ihre gebrauchte Ware zum Shoppen mitzubringen, im Geschäft abzugeben und dann gleich den Gutschein einzulösen.
Auch Schuhe sind nach Angaben von Schönhart eine wichtige Kategorie im Secondhand-Markt und bei Vite Envogue auf Rang zwei nach den Taschen. In Vorbereitung ist auch ein Secondhand-Angebot für den Sportmarkt.