„Es ist wichtig, dass Sie sich informieren“, sagte der ANWR-Warenvorstand Fritz Terbuyken vorige Tage in Mainhausen an die Adresse der Mitglieder. Und fügte sofort die Mahnung hinzu: „Achten Sie auf die Limitplanung.“ Es ist wahrlich ein Spagat, den jeder Händler aktuell bewältigen muss: Das Sortiment für die kommende Saison zusammenstellen und dabei alle Unwägbarkeiten – vor allem meteorologische – berücksichtigen. Die richtige Mischung aus neuen Impulsen und bewährten Themen herstellen. Und die Geldbörse dabei immer fest im Griff halten. Wer jetzt die neuen Kollektionen der Lieferanten sichtet, findet viele Westernboots, Leo-Prints, Karomuster, Stiefel und – natürlich Sneaker. Da sind einige gute Ideen dabei, und in vielen Fällen wurden modische Trends recht gekonnt in neue Variationen gegossen. Manches hätte auch noch mutiger angegangen werden können. Sehr oft hat der Beobachter beim Betrachten des Angebots ’Déjà-vu‘-Erlebnisse. Leider. Die Frage, die Händler und Einkäufer für sich und ihre Standorte beantworten müssen, ist simpel und kompliziert zugleich: Was ist das richtige für meine Kunden? Und während der eine oder andere mit den ersten Western-Themen bereits in der noch jungen F/S-Saison schon recht gute Erfahrungen gesammelt hat, bleiben ebendiese andernorts noch wie Blei in den Regalen liegen.
Die Orderrunde ist also in vollem Gange. Mit allen Herausforderungen, die dazu gehören. Allerdings mit noch mehr Druck als üblich, umsichtig zu handeln und möglichst keinen großen Fehler zu machen. Das ist ein dickes Brett. Der Schlüssel für den Erfolg liegt indes in der Information. Nur wer sich wirklich ein Bild gemacht hat, kann sich auch ein Urteil erlauben. Wer sich Zeit nimmt, Kollektionen zu sichten und zu vergleichen, in Farbwelten und Materialthemen einzutauchen, kann später auch eine stimmige Auswahl treffen. Zugleich gilt es, nicht nur die Arbeit der Lieferanten im Blick zu behalten, sondern sich auch selbst umfangreich zu informieren. Mode- und Trendvorträge sollten ein Muss für jeden Einkäufer sein, aber auch der Blick ins Netz. Was wird auf Instagram gezeigt, welche Themen diskutieren Influencer und Social Media-Sternchen? Welche Looks, Taschen, Schuhe prägen die Mode der It-Girls? Wenn Sie das wissen, verfügen Sie schon über ein gutes Stück Sicherheit bei der Beurteilung des Angebots. In den kommenden Wochen gibt es reichlich Gelegenheit, die Themen für H/W 2019/20 zu sichten und sich auch mit Kollegen auszutauschen – ein weiterer wichtiger Baustein für die richtigen Entscheidungen. 2018 war schwierig. 2019 muss nicht ebenso verlaufen; der Start war gar nicht so schlecht. Jede neue Saison ist ein neuer Anfang: Machen wir etwas daraus!