Lang ersehntes Meet and Greet
Florian Werner, der die Modelle der nachhaltigen Marke Werner 1911 zum ersten Mal auf der Premium zeigte, ist von der Messe überzeugt: „Es ist gut, dass wir dabei sind.“ Berlin sei die Plattform, auf der man viele Kunden aus Mode- und Schuhhandel treffen könne.
Michelle Pardon, die die Kollektion vom Sandalen-Label Flip Flop auf der Premium zeigte, schilderte die Messe als Meet & Greet. „Sie ist ein wichtiges Event, allerdings eher für Concept Stores und den Modehandel.“ Ihr Ziel sei es, in der Hauptstadt auf die Marke aufmerksam zu machen – in einer Zeit, in der sich, bedingt durch Pandemie und Krieg, vieles auch in der Branche verändert habe. „Die Unsicherheit ist groß. Das sieht man an der deutlich vorsichtigeren Vororder der Händler. Viele fragen sich, ob im Herbst ein erneuter Lockdown droht. Sie verlassen sich auf Bewährtes und machen weniger Experimente.“ Friedrich Lüning und Christiane Zimmermann, die die Kollektion von Apple of Eden zeigten, freuten sich auf etliche Termine mit Händlerinnen und Händlern. „Die Stimmung ist gut; wir sehen die Messe als Ort, um endlich wieder zusammenzukommen, Kontakt aufzunehmen und Gespräche zu führen“, so Lüning. „Dass in Berlin überhaupt wieder eine Messe stattfindet, ist gut für uns alle“, ergänzte Zimmermann. Bei der italienischen Damenschuh-Marke Donna Carolina freut man sich derzeit über das steigende Interesse an Galanterie. „Wir sind darüber sehr glücklich, die Frauen tragen wieder elegantere Schuhmode“, so Christian Knebel. Das spiegele sich auch in der Donna Carolina-Kollektion wider, von der in Berlin erste Auszüge präsentiert wurden. Ballerinas, Kitten Heels und Slingback Pumps zeigten sich in Erdtönen, aber auch in leuchtendem Orange. Man habe es angesichts der unsicheren Situation geschafft, die Preise für die Schuhe stabil zu halten und wolle so den Handel unterstützen. „Wir freuen uns auf die Wiederbegegnung in Berlin“, so Knebel. Cristina Mühle, die die Clogs-Marke Softclox in Berlin zeigte, ist auch mit Blick auf die Orderrunde F/S 2023 zuversichtlich: „Die Leute haben wieder Lust auf Messe, unsere Kollektion ist pünktlich fertig geworden und wir haben die Themen, die der Handel jetzt braucht: Clogs, Farbe und Plateau!“
Die neue Taschenkollektion von Fritzi – ehemals Fritzi aus Preußen – präsentierte Roman Kraus auf dem Messegelände am Funkturm. Die Resonanz auf den Relaunch der Marke sei sehr positiv, berichtet der Geschäftsleiter des Labels. „Wir sind froh, dass wir uns wieder unseren Kunden widmen können. Berlin ist ein Touchpoint für die Branche“, berichtete Dirk Pues von G-Star gegenüber schuhkurier. „Eine Messe in diesem Format ist eigentlich optimal für modisch orientierte Kunden.“ Die Schuhkollektion von G-Star sei anteilig neu ausgerichtet worden. Mit aufwändigen neuen Elementen wie zweifarbigen Sohlen wolle man neue Impulse setzen.