Taschen im Erdgeschoss, Schuhe in der Haupthalle – Messechefin Anita Tillmann und ihr Team haben die Aussteller und deren Standorte zur aktuellen Premium kräftig durchgemixt. Die ehemalige Schuh-, Taschen- und Accessoires-Halle wurde aufgelöst. Das Ergebnis: „Die Kunden gehen auf ihren bekannten Wegen und entdecken dabei neue Marken und Kollektionen“, beobachtet Achim Bruder vom hessischen Taschenhersteller Abro. Er gehört seit den Anfängen der Premium zu den Ausstellern – und steht der neuen Aufteilung positiv gegenüber. Auch Peter Schwarz, verantwortlich für den Homemarket bei der Lederwarenmarke Aigner, begrüßt grundsätzlich die neue Struktur. Nicht zuletzt freut er sich über seinen jetzigen Standort an einem der Hauptläufe in Halle 5 im Erdgeschoss.
Am ersten Tag der Premium blicken die Aussteller gespannt auf die Besucherentwicklung. Der ein oder andere Einkäufer komme nicht mehr nach Berlin, heißt es immer wieder an den Ständen. „Typisch deutsch, alles tot zu reden“, ärgert sich Schwarz. Denn welche Alternative gebe es zu Berlin, um sich als Branche an einem Standort zu präsentieren?
Sportive Einflüsse prägen die Taschenmode für H/W 2019/20. Das zeigt unter anderem ein Blick auf die Kollektionen von Cinque. Hüft- bzw. Body Bags in unterschiedlichsten Größen und Materialqualitäten finden sich dementsprechend in zahlreichen Kollektionen wieder. Auch Farbe spielt eine wichtige Rolle. Abro etwa setzt in der kommenden H/W-Saison auf Gelb und edle Beerentöne.
Nach wie vor steht die Tasche nicht im modischen Fokus der Verbraucher. Sie tut sich vielerorts im Handel schwer. Peter Schwarz hat einen Erklärungsansatz: “Die Tasche ist besonders erfolgreich, wenn die Mode ansonsten wenig Neues bietet. Doch momentan wird einem beim Blick auf die Mode ja schwindlig.” Für ihn steht daher außer Frage: “Wenn sich die Mode beruhigt, werden auch Taschen und Accessoires für die Aussage wieder wichtiger.”