„Die werden das wohl in den Griff bekommen“, vermuteten Marlies und Thomas Hüser Anfang 2020, als sie in den Nachrichten hörten, dass sich ein Virus rasend schnell in Asien ausbreitete. „Außerdem sind wir doch viel besser aufgestellt als der Rest der Welt. Wir haben das bessere System, die effizienteren Strukturen, sind einfach weit vorn in der Welt!“ Dass diese Annahme falsch war, wusste das Händler-Ehepaar aus dem Münsterland spätestens am 17. März: Dann war ihr Laden Lockdown-bedingt zu.
Eindrucksvoll schildert Thomas Hüser in seinem Buch, wie Geschäftsinhaber und Team aus der ersten Schockstarre erwachten und Ideen und Maßnahmen entwickelten, um mit der Situation umzugehen. „Wie haben wir uns abgestrampelt, telefonisch die Kundenwünsche zu ergründen. Fotos oder Links mit Vorschlägen zu Schuhen wurden an die Kunden geschickt, dann nachgehakt, neue Vorschläge gemacht. Ein Ping Pong Spiel ohne Ende.“ Es folgten Videoberatung, Kundenkontakt über Social Media-Kanäle und am Ende bis zu 25 Wege, über die das Team aus Emsdetten mit den Kunden im Gespräch blieb.
Wie gestaltet man einen Re-Start nach dem Lockdown? Wie geht man um mit dem Ersparten, das jetzt gebraucht wird, wenn unklar ist, wie schnell man es wieder ansparen kann? Wie plant man in einer Situation der Unplanbarkeit? Auch diesen Fragen geht der Unternehmer in seinem Buch nach. Und er formuliert ein klares Ziel: „In knapp acht Jahren wollen wir in den Ruhestand gehen“, schreibt Hüser. „Dann möchten wir jedoch kein abgewirtschaftetes Geschäft verkaufen, sondern einem Nachfolger oder Käufer einen D-Zug in voller Fahrt übergeben.”
Der Unternehmer schildert neben seinen Erfahrungen auch Zukunftsszenarien, die er für den Handel erwartet. Er hat eine Fülle an wertvollen Tipps für Händlerinnen und Händler im Gepäck. Und er beantwortet die Fragen, wie man am besten einen Elefanten isst und warum es sinnvoll ist, ein buntes Ei zu sein.
Das Buch ist als E-Book hier erhältlich.