Die Branche atmet durch. Die Expo Riva Schuh war von Zuversicht geprägt. Das war zuletzt nicht immer so. „Den Tiefpunkt hatten wir im vergangenen Winter erreicht. Damals war die Depression groß. Das ist derzeit ganz anders“, hat Giovanni Lacatena von Wortmann beobachtet. Dank der guten Abverkäufe der vergangenen Wochen ist die Stimmung bei Handel und Industrie meist positiv. Es gibt jedoch auch Mahner. „Pari auf ein schwaches Vorjahr – können wir damit wirklich zufrieden sein?“, fragte Ralf Meurer von Gabor. „Natürlich bleiben die strukturellen Herausforderungen bestehen. Aber wir müssen doch auch mal zufrieden sein, mit dem was wir haben“, hielt Christoph Gessner von Supremo dagegen.
Schuhe im Mittelpunkt
„Es wird viel weniger über die schwierigen Rahmenbedingungen gesprochen als in der Vergangenheit. Es geht wieder um das Produkt. Das ist äußerst positiv und eine gute Ausgangslage für die neue Saison“, erklärte Ara-Vorstand Stefan Frank. Denn es sei ja gerade Sinn und Zweck der Messe am Gardasee, frühzeitig ein Feedback auf die neue Kollektion zu erhalten. Es herrsche „normaler Messebetrieb“, sagte Ralf Grossmann von Dockers. Insbesondere die großen Filialunternehmen aus Deutschland würden weiterhin nach Riva kommen, um erste Erkenntnisse zu gewinnen. „Keine Euphorie – aber auch keine Weltuntergangsstimmung“, so fasste Michael Romberg von Jana seine Beobachtungen zusammen.
Ruhe bewahren
Traditionell steht in Riva das Thema Preise in vielen Gespräche im Fokus. Hier gibt es aktuell jedoch nur sehr wenig Bewegung. Vielen Lieferanten ist es erneut gelungen, die Preise stabil zu halten. Dagegen wird vielfach bemängelt, dass dies dem Handel zunehmend weniger gelingt. „Es wird immer schwieriger, im Schuhhandel Geld zu verdienen. Dann muss es doch das Ziel sein, möglichst lange zu regulären Preisen zu verkaufen!“, sagte etwa Stefan Frank. „Es bleibt dabei: die frühzeitigen Reduzierungen sind ein großes Problem des Handels", stimmte Albert Mayer von der ANWR zu. Insbesondere die ’20% auf alles‘-Aktionen seien kontraproduktiv, so Ralf Meurer. Es gelte, den Kunden Einkaufserlebnisse zu bieten – und nicht weiter an der Preisschraube zu drehen.
Mehr zur Expo Riva Schuh lesen Sie in der kommenden Ausgabe von schuhkurier, die am 16. Juni erscheint.