Neuzugang im Markenportfolio ist Candice Cooper. Sie haben die typische Aussage der Marke beibehalten, die Schuhe aber um einige Styles ergänzt. Wie ist die Resonanz aus dem Handel?
Unsere Kunden haben Falc als neuen Eigner und Distributor von Candice Cooper sehr begrüßt. Der Klassiker „Hero“ ist immer noch sehr stark, aber mit Innovationen haben wir der im DACH-Raum beliebten Marke neue Energie gegeben.
Warum passt Candice Cooper ins Portfolio Ihres Unternehmens?
Candice Cooper hat seine eigene, sehr starke Identität und DNA und unterscheidet sich darin deutlich von Voile Blanche, FM oder Wizz. Auf der anderen Seite ist Candice Cooper die perfekte Ergänzung unserer Marken für Erwachsene. Sie alle haben die Positionierung im mittleren bzw. gehobenen Markt gemein, außerdem ein exzellentes Image, und sie alle gehören in dieselben gehobenen Vertriebskanäle.
Sind weitere Marken in Ihrem Angebot denkbar?
Momentan sind wir mit den bereits vorhandenen Marken und Produkten sehr beschäftigt; es ist sehr aufwändig, sie zu stabilisieren und zu entwickeln. Wenn sich großartige Gelegenheiten ergeben, etwa in Form einer Marke, die wir lieben, würden wir natürlich darüber nachdenken.
Welche Märkte sind – bezogen auf die jeweiligen Marken – derzeit besonders interessant?
Unsere wichtigsten Märkte sind DACH, Frankreich, Italien, die USA, Russland und China.
Wo sehen Sie aktuell die größten Herausforderungen für Ihr Unternehmen?
In diesem Jahr haben wir viele neue Team-Mitglieder bei uns begrüßt. Es ist eine wichtige Aufgabe, einen starken Teamgeist zu entwickeln – und herausfordernd, wenn man sich nur über Zoom treffen kann. Natürlich kann es darüber hinaus auch zu externen Herausforderungen kommen, wenn sich die Pandemie wieder verschlimmert und neue Probleme hervorruft.
Hat sich das Verbraucherverhalten im Zuge der Pandemie verändert? Wenn ja, wie?
Abgesehen von einem deutlichen Wachstum im Bereich E-Commerce, vor allem während der Lockdown-Phasen, scheint es für Konsumenten wichtiger zu sein, einer Marke vertrauen zu können. Sie fordern mehr Transparenz und sie schätzen solide und verlässliche Unternehmen.
Aktuell wird eine gewisse Rückkehr zu mehr Eleganz und Klassik wahrgenommen. Allmählich scheint das Interesse an Business-Mode und -Schuhen zu steigen. Was bedeutet das für Ihre Marken?
Unsere Kollektionen haben sich deutlich in elegantere Sphären entwickelt, sie sind aber auch sehr modern und komfortabel. Outdoor und Activity sind noch deutlicher geworden, gerade auch weil immer mehr Familien mit Kindern Lust darauf haben zu reisen, draußen zu sein und die Natur zu entdecken.
Das Thema Nachhaltigkeit hat deutlich an Relevanz gewonnen. Wie interpretieren Sie dieses Thema und welche Ansätze verfolgen Sie?
Wir haben unsere Prozesse verbessert und deutlich umweltfreundlicher und nachhaltiger gestaltet. Das kommunizieren wir auch über unsere offiziellen Kanäle. Zugleich haben wir auch nachhaltige und recycelbare POS- und Verpackungsmaterialien eingeführt. Die Materialien, die wir einsetzen, sind zertifiziert und nicht gesundheitsschädlich. Hinzu kommen biobasierte Kapselkollektionen, die sich enorm weiterentwickeln.
Wo werden Ihre Schuhe hergestellt?
Der Großteil unserer Produktion erfolgt in Italien und Serbien, Sportschuh-Linien kommen aus Asien.
Sehen Sie hier eine Veränderung, etwa im Hinblick auf eine ausschließliche Produktion in Europa?
Aktuell planen wir keine Veränderung in unserer Produktion, weil wir unsere Schuhe auch in Asien und in den USA gut verkaufen.
In der Branche werden aktuell Preissteigerungen im Schuhbereich diskutiert. Welche Position vertreten Sie?
Wir bewegen uns im Rahmen der gesamten Branche, denn ein objektiver Anstieg der Kosten für Energie und Rohmaterialien führt für uns zu Preissteigerungen zwischen 3 und 10%, je nach Style.
Inwiefern hat Corona die Arbeit innerhalb des Unternehmens verändert? Gibt es neue Wege eine Kollektion zu entwickeln?
Covid hat uns alle zu Experten für digitale Meetings und Präsentationen gemacht. Aktuell überwiegt noch das physische Verkaufen unserer Kollektionen, aber wir können uns vorstellen, das zu ändern, weil Konsumenten zunehmend auch digitalen Tools vertrauen.
Wie gehen Sie mit dem Thema Messen um? Welche Veranstaltungen sind für Sie gesetzt, und welche Rolle kann digitale Order spielen?
Wir vermissen physische Messen als großartige Gelegenheit, um Kunden zu treffen und ein direktes Feedback aus dem Markt zu erhalten. Wir sehen viele unserer Partner als Freunde an und freuen uns sehr, sie zweimal im Jahr zu treffen. Daher werden wir auf den meisten internationalen und regionalen Messen dabei sein. Digitale Order ist zwar wichtiger geworden, aber Fachmessen bleiben für uns wichtige Gelegenheiten für die Begegnung und den Austausch.