Herr Dielmann, wie ist der Start ins Jahr 2018 für Ihr Unternehmen gelaufen?
Wir müssen für unser Unternehmen den Sport- und den Schuhbereich separat betrachten. Im Schuhbereich hatten wir einen rekordmäßig schlechten Start. Der Januar war absolut unter unseren Erwartungen, nicht nur umsatz-, sondern auch ertragstechnisch. Das hat sich im Februar nochmals fortgesetzt. Wir haben zudem das letzte Jahr mit hohen Beständen abgeschlossen. Wir haben es nicht geschafft, uns in den ersten zwei Monaten 2018 schnell von der Ware zu trennen, die wir eigentlich hätten abbauen können. Wir haben zu lange gewartet, deswegen Umsatz verloren und zu hohe Läger mitgenommen. Anfang März haben wir darauf nochmals mit Preisaktionen reagiert. Das hat den Start in den März, der ja sonst sehr durchwachsen gewesen wäre, angekurbelt. Ohne die Aktion lagen wir bei -20%. Mit der Aktion haben wir bei Damenschuhen einen ordentlichen Push bekommen. Das ist aber natürlich nur Reparaturverhalten.
Wir müssen festhalten, dass wir cleverer hätten vorgehen können. Im Sportbereich dagegen waren wir sehr erfolgreich. Wir haben unsere gesamte Unternehmensplanung auf Quartale umgestellt. Wenn wir uns das vierte Quartal – November, Dezember, Januar – anschauen, war dies ein Rekordquartal für den Sportbereich. Das exakte Gegenteil zu den Schuhen.
Woran liegt diese Entwicklung Ihrer Meinung nach?
Uns treibt diese Frage ebenfalls um: Was hat der Sportbereich besser gemacht? Es gibt einige interessante Faktoren. So haben beispielsweise einige Schuhthemen weder im Sport- noch im Schuhbereich funktioniert. Wir konnten aber auf dem Sportsektor durch qualitativ besseren Einkauf, eine bessere Wareneinsteuerung im Bereich Textilien sowie eine bessere, sprich weniger harte und eher auf den Bedarf ausgerichtete Reduzierungspolitik bei den Hartwaren – Skiern, Skischuhen etc. – ein deutlich besseres Betriebsergebnis verzeichnen.
Gibt es also eine generell sinkende Nachfrage nach Schuhen? Oder haben die Kunden woanders gekauft?
Wir haben sicherlich einen starken Online-Konkurrenten, der auch ein deutliches Wachstum verzeichnet. Hinzu kommt, dass der Onlinehandel es ganz allgemein früher merkt, wenn er in eine Umsatzdelle hineinläuft. Darauf können die Unternehmen dann auch sehr schnell mit Aktionen reagieren.