Das „Lu:“ soll die Mainzer Innenstadt weiter beleben und die Attraktivität des Standorts erhöhen. Wann ist Baubeginn?
Sobald das Baurecht vorliegt, fangen wir an. Das dürfte spätestens im ersten Quartal 2023 der Fall sein.
Welchen Zeitrahmen erfordert ein Projekt dieser Komplexität und Größenordnung?
Die ersten Gespräche haben wir 2016 geführt. Ab 2019 erfolgten Abstimmungen mit der Stadt, auch unter Bürgerbeteiligung. 2020 haben wir einen Architekturwettbewerb durchgeführt. Seither arbeiten wir am Bebauungsplan, der ein komplexes Unterfangen ist, da dafür viele sehr unterschiedliche Fragen zu klären sind, beispielsweise wo Baumpflanzungen möglich sind oder ob Auswirkungen auf das Mikroklima zu erwarten sind. Wir gehen aber davon aus, dass das Projekt spätestens Anfang 2025 fertiggestellt sein wird.
Gab es ein Vorbild für das „Lu:“?
Wir sind im Vorfeld durch Deutschland gereist und haben uns unterschiedlichste Innenstadtquartiere angesehen. Dabei lässt man sich natürlich inspirieren, ein konkretes Vorbild gab es jedoch nicht. Die Eindrücke, die wir in dieser Findungsphase gesammelt haben, führten übrigens dazu, dass wir die ursprünglich für den Einzelhandel vorgesehene Fläche auf circa 10.000 Quadratmeter halbiert haben.
Gibt es schon einen Ankermieter?
Der erste steht tatsächlich schon fest: ein bedeutender Kulturbetrieb aus Mainz. Kultur ist ein wichtiger Baustein in unserem Dreiklang-Konzept „Auswahl, Genuss und Kultur“.
Neben Gastronomie ist auch ein Hotel vorgesehen. Welches Niveau streben Sie hier an?
Wir wünschen uns ein Hotel im Dreioder Vier-Sterne-Bereich. Es soll ein gutes Innenstadthotel werden.
Und welches Level soll der Handel haben?
Da wollen wir auch vier Sterne. Keinen Luxus, sondern Upper Mainstream/Premium. Das gilt auch für den Schuhhandel.
In welcher Größenordnung bewegen sich die Flächen?
Wir haben eine gewisse Anzahl kleinerer Flächen im Portfolio, beginnend bei circa. 50, 60 Quadratmetern bis hinauf zu 500. Es wird aber auch ein großes Format mit Magnetfunktion geben, der Anbieter könnte den Schwerpunkt Mode haben. Lebensmittelmärkte, die in dieser Lage wichtige Frequenzbringer sind, siedeln wir im Untergeschoss an.
Welche Voraussetzungen muss ein Standort für ein Projekt wie das „Lu:“ mitbringen?
Offenheit!
In Bezug auf …?
Baurechtsfragen. Im Rahmen der Baurechtschaffung hat die Stadt den größten Einfluss.
Ist das „Lu:“ multiplizierbar?
Grundsätzlich schon. Insbesondere alte Innenstadtkaufhäuser könnten sich für vergleichbare Konzepte eignen. Entscheidend ist, dass der Einzelhandel mit Hospitality, Kultur und Erlebnis gekoppelt wird. Die Zeit der Malls und Warenhäuser alter Prägung hat sich wohl eher überholt.