"Handel kann mit Clarks Geld verdienen"
Die Kollektionen von Clarks unterteilen sich in die Linien Essential (Preiseinstieg, Fachmärkte), Premium (Markt der Mitte) und Originals (Fashion- und Sneaker-Stores). 80% des Business in Europa läuft über den klassischen Schuhfachhandel. „Wir sind sehr klar darin, wie B2B aussehen muss und wo wir uns etablieren wollen. Das kann nur die gesunde Mitte sein“, betont Martin. In den zurückliegenden Saisons gab es bei Clarks keine Veränderungen bei den Preislangen; auch für dieses Jahr sind laut Marc Martin keine geplant. Gore-Tex-Boots liegen im VK zwischen 160 bis 180 Euro, Sneaker weiterhin bei 130 Euro; die Einstiegspreislage bleibt bei 99 Euro. Auch bei den Kalkulationen habe man bewusst nichts geändert, betont der DACH- und Benelux-Verantwortliche. „Ein Händler kann mit unseren Schuhen durchaus Geld verdienen.“ Was er sich wünsche, sei ein klares Commitment des Handels. Festzumachen sei das beim Thema Dubletten: „Ein Händler sollte sich entscheiden, ob er bestimmte Modelle über eine Marke definiert. Braucht er wirklich 20 schwarze Chelseas von unterschiedlichen Anbietern? Wir wünschen uns, das Clarks-Profil ausbauen zu können. Dabei unterstützen wir den Handel.“
Auch im D2C-Bereich wächst das Unternehmen laut dem Deutschland-Chef, wobei er den Anteil dieses Geschäftsfeldes nicht nennen will. Konzepte, wie Händler in diesem Bereich eingebunden werden können, habe man aber bereits erarbeitet. Ein erster Schritt soll in diesem Jahr erfolgen, wenn der Schuhhersteller das E-Commerce-Business in Eigenverwaltung übernimmt. Bislang hat ein Drittanbieter den Onlinehandel organisiert.
Teil der Strategie sind auch Justierungen bei den Produktionsstätten, die sich in insgesamt zehn Ländern befinden. 60% der Ware werden in Fernost (China, Vietnam) hergestellt. Es gibt aber Überlegungen, die Produktion in Portugal weiter auszubauen. Auch die Türkei sei ein Thema, so Martin. „Wir sehen hinsichtlich Supply Chain und Kosten die Notwendigkeit, mehr Aufmerksamkeit auf die Produktion in Europa zu lenken, um dichter am Markt Themen abdecken zu können und auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit ein Zeichen zu setzen. Ohnehin engagiere man sich in allen Bereichen, um die Produkte umweltfreundlicher zu fertigen. Die nachhaltigsten Produkte sind laut Marc Martin die Originals, gefertigt in Portugal aus One-Piece-Leder und mit Naturkrepp-Sohle. Zudem sei ein Großteil der verbauten Komponenten aus recycelten Materialien gefertigt. Im Bereich Gore-Tex steige man in nachhaltige Produkte ein. „Wir sind einer der weltgrößten Hersteller, wir hinterlassen einen entsprechenden Fußabdruck“, erklärt Martin. Seitens der Kunden werde Nachhaltigkeit ohnehin erwartet; Ziel von Clarks sei es, maximale Transparenz zu erreichen.