Fürsorge und individuelle Unterstützung
Die Fürsorge für das Wohl der Mitarbeitenden wurde zusätzlich noch durch das Engagement einer sogenannten Feel-Good-Managerin sichergestellt. „Sie fungiert in unserem Unternehmen als eine Art Herzlichkeitsbeauftragte und kümmert sich im Namen der Familie und Geschäftsführung darum, dass es unseren Leuten gut geht“, erläutert Marie Griehl. Gelegenheit zum Austausch mit ihr gibt es jeden Samstag von 8 bis 9.30 Uhr in der Unternehmenszentrale.
„Dann lässt sie im Gespräch mit Mitarbeitenden die Woche Revue passieren, erkundigt sich nach den individuellen Herausforderungen und erfährt, wo Unterstützung gebraucht wird“, so Griehl. In ihr Aufgabengebiet fallen beispielsweise auch Onboarding-Prozesse, Mediation im Falle von Konflikten im Kollegenkreis und nicht zuletzt auch sprachliche Unterstützung. Da das Team von Pier 14 sehr international ist – Marie Griehl rekrutiert neue Mitarbeitende nicht nur in Deutschland und den Nachbarländern, sondern praktisch weltweit – wird nun auch der Aspekt Sprache professionalisiert. Eine eigene Deutschlehrerin soll fremdsprachlichen Mitarbeitenden die notwendigen Deutschkenntnisse mit einem praktischen und persönlichen pädagogischen Ansatz vermitteln: nicht trocken im Klassenzimmer, sondern in den alltäglichen Verkaufs- und Beratungssituationen live auf der Fläche. Um neben dem sprachlichen auch das gegenseitige kulturelle Verständnis zu fördern, wird regelmäßig ein gemeinsames Frühstück veranstaltet, das sich an den Frühstücksbräuchen in den Heimatländern der Mitarbeitenden orientiert.
Darüber hinaus wird bei Bedarf auch für den Wohnraum der Mitarbeitenden gesorgt. „Da es uns sehr wichtig ist, dass unsere Mitarbeitenden sich bei uns heimisch fühlen, werden wir auf unserem Firmengrundstück 21 Wohneinheiten in 50, 60 und 80 qm Größe errichten“, erzählt Stefan Richter, Geschäftsführer bei Pier 14. Dafür wurde ein Konstruktionskonzept auf der Basis von Seecontainern entwickelt, die recycelt und in Modulbauweise zu einem Wohnhaus zusammengesetzt werden, und zwar in bester Lage in der Mitte der Insel, sodass „unsere Mitarbeitenden abends nach der Arbeit auf ihrer Terrasse sitzen und den Sonnenuntergang genießen können“, erzählt Richter.
Birgt so viel familiäre Nähe und gelebte Empathie nicht auch Gefahren? Wie geht man in einem solchen Setting etwa damit um, wenn die Leistung hinter den Erwartungen zurückbleibt? „Wenn jemand sich nicht positiv entwickelt oder nicht im Sinne unserer Unternehmensziele agiert, dann gibt es dafür in der Regel Ursachen – und die versuchen wir herauszufinden“, sagt Marie Griehl. „Wir möchten nämlich niemanden verlieren.“ Vielleicht könne man für die betreffende Person bestimmte Arbeitsbedingungen ändern, etwa ihn oder sie an anderer Stelle einsetzen; vielleicht fehle dem Mitarbeiter oder der Mitarbeiterin auch einfach nur das entsprechende Know-how; das müsse man dann eben vermitteln – und anschließend schauen, ob die Maßnahmen zu einer Verbesserung führen. Und wenn nicht? „Dann sprechen wir das ganz klar an“, sagt Marie Griehl. Im Ausnahmefall muss der oder die betreffende Mitarbeitende dann doch sein Glück woanders suchen. Denn „letztendlich ist es ja das, was wir uns für jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter wünschen: dass er oder sie glücklich wird.“ Ganz so, wie es in einer intakten Familie auch sein sollte.