Der Onlinehändler erwartet für das laufende Geschäftsjahr ein nach eigenen Worten „starkes und profitables Wachstum“ und rechnet mit einer Steigerung des Bruttowarenvolumens (Gross Merchandise Volumen, GMV) von 20 bis 25% sowie einem Umsatzwachstum von 15 bis 20%. Darüber hinaus erwarte man ein bereinigtes EBIT zwischen 250 bis 300 Mio. Euro und plant weiterhin mit Investitionen in Höhe von 230 bis 280 Mio. Euro.
Nach vorläufigen Zahlen für das zweite Quartal 2020 konnte Zalando sein GMV um 32 bis 34% auf 2,67 bis 2,71 Mrd. Euro (Q2 2019: 2,02 Mrd. Euro) und seinen Umsatz um 26 bis 28% auf 2,01 bis 2,05 Mrd. Euro (Q2 2019: 1,60 Mrd.) steigern. Das bereinigte EBIT lag im gleichen Zeitraum zwischen 200 bis 220 Mio. Euro (Q2 2019: 101,7 Mio.). Nach einem herausfordernden ersten Quartal sei man damit wieder auf Kurs, teilt Zalando mit. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beliefen sich zum 30. Juni 2020 auf 1,38 Mrd. Euro.
Maßgeblich für das außergewöhnlich starke Wachstum im zweiten Quartal waren laut dem Unternehmen die Fokussierung auf die Umsetzung der Plattformstrategie sowie die beschleunigte Verschiebung der Kundennachfrage von Offline nach Online in Folge der anhaltenden Corona-Pandemie. Die Zahl neuer Zalando-Kunden sei in den letzten Monaten deutlich angestiegen. Im zweiten Quartal hätten mehr als drei Millionen neue Kunden bei Zalando eingekauft. Auch der Shopping Club Zalando Lounge habe von dieser Entwicklung stark profitiert. Das auf Verkaufsaktionen und Kampagnen basierende Geschäftsmodell verzeichnete ein Rekordwachstum bei Seitenaufrufen und Umsatz.
Finanzvorstand David Schröder erklärt: „Das starke Neukundenwachstum zeigt deutlich, dass wir Kundinnen und Kunden in diesen herausfordernden Zeiten ein attraktives Einkaufserlebnis bieten. Als Folge der vorherrschenden Gesundheits- und Sicherheitsbedenken kaufen Kunden generell gern online ein – und ganz besonders gern bei uns. Daher konnten wir unser Plattformgeschäft im zweiten Quartal weiter erfolgreich ausbauen und deutliche Fortschritte dabei machen, zum Starting Point for Fashion, der ersten Anlaufstelle für Mode, zu werden.”
Begünstigend haben sich laut Zalando Nachholeffekte aus dem ersten Quartal auf das Wachstum von GMV und Umsatz ausgewirkt. Die seit April wieder erstarkte Nachfrage habe zu einem starken Verkauf von Frühjahrs- und Sommermode geführt. Zweitens verzeichnete Zalando im gleichen Zeitraum einen Rückgang der durchschnittlichen Retourenquote. Man habe eine deutlich erhöhte Nachfrage nach Artikeln aus den Bereichen Sport- und Kindermode sowie Beauty wahrgenommen; außerdem habe es einen starken Zuwachs an neuen Kunden gegeben.
Partnerprogramm wächst stark
Zalandos Partnerprogramm ist auch im zweiten Quartal stark gewachsen. Marken und Händler hätten ihre Online-Aktivitäten ausgebaut und mehr Sortiment auf der Zalando-Plattform angeboten. Zwischen April und Juni seien etwa 180 Partner neu zum Partnerprogramm hinzugekommen, das GMV des Partnerprogramms sei im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 100% gestiegen. Auch in der zweiten Jahreshälfte werde Zalando weiter in sein Plattformgeschäft investieren und auch das Wholesale-Geschäft weiter ausbauen. So soll die schwedische Marke Arket, die zur H&M Gruppe gehört, ab August für Zalando-Kunden verfügbar sein.
Das Connected Retail-Programm wurde zwischenzeitlich internationalisiert. Seit Juli können auch Zalando-Kundinnen und Kunden in Spanien, Schweden und Polen bei lokalen Händlern einkaufen, die ihr Sortiment über die Zalando-Plattform anbieten. Derzeit sind laut dem Unternehmen über 1.800 stationäre Geschäfte in fünf Ländern, darunter auch Deutschland und die Niederlande, an das Programm angeschlossen.