Zalando will sowohl das Bruttowarenvolumen (Gross Merchandise Volume, GMV) als auch den Umsatz trotz des herausfordernden Geschäftsumfeldes durch das Coronavirus in diesem Jahr um 10 bis 20% steigern. Dabei werde das Umsatzwachstum bedingt durch das stark wachsende Plattformgeschäft leicht unter dem des GMV liegen, teilte Zalando mit. Das Unternehmen rechnet weiterhin damit, das Jahr profitabel zu beenden und mit einem bereinigten EBIT zwischen 100 und 200 Mio. Euro sowie Investitionen in Höhe von 230 bis 280 Mio. Euro abzuschließen.
Zalando: Partnerprogramm wächst
„Wir sind überzeugt, dass wir auch in 2020 klar profitabel und im zweistelligen Bereich wachsen werden. Auch in einem herausfordernden Marktumfeld können unsere Partner mit uns wachsen und ihre Marktanteile vergrößern, indem sie ihr Geschäft bei Zalando ausbauen. Viele von ihnen haben in den letzten Wochen ihre Aktivitäten auf unserer Plattform deutlich intensiviert. Ihnen wollen wir es zukünftig noch einfacher machen, Kunden in Europa zu erreichen”, sagt Co-CEO Rubin Ritter. Im ersten Quartal stieg der Anteil des Partnerprogramms am GMV nach Angaben des Unternehmens um 4,4 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. In Zeiten, in denen der stationäre Handel in vielen Ländern Europas durch Ausgangsbeschränkungen stark betroffen sei, verlagerten Marken größere Anteile ihres Geschäftes ins Digitale, um ihre Kunden weiterhin erreichen zu können, teilte Zalando mit. Der Onlinehändler will sein Connected Retail-Programm ab dem dritten Quartal auch für den stationären Handel in Spanien, Polen und Schweden öffnen.
Wachstum im ersten Quartal 2020
Im ersten Quartal 2020 steigerte Zalando sein GMV um 13,9% auf 2 Mrd. Euro und seinen Umsatz um 10,6% auf 1,5 Mrd. Euro. Besonders deutlich war das Wachstum im Offprice-Segment. Hier wuchs der Umsatz um 35% im Vergleich zum Vorjahr. Aufgrund von geringerer Nachfrage im März sowie Sonderabschreibungen auf den Warenbestand in Höhe von 40 Mio. Euro als Folge der geänderten Verkaufserwartungen für die laufende Saison lag das bereinigte EBIT im ersten Quartal bei -98,6 Mio. Euro oder einer Marge von -6,5%. Seit Anfang April habe sich die Kundennachfrage erholt und das GMV sei im Vergleich zum Vorjahr wieder zweistellig gewachsen, so Zalando. Die Zahl aktiver Kunden stieg um 17% auf fast 32 Millionen, die durchschnittlich 4,7 mal pro Jahr bei Zalando bestellten. Auch die Zahl neuer Kunden wuchs deutlich, ein Trend, der sich im April fortsetzte: Im Vergleich zum Vorjahr kamen 39% mehr neue Kunden zu Zalando.
Nachfrage nach nachhaltiger Mode steigt
„Als Unternehmen haben wir schnell Antworten auf die Herausforderungen im März gefunden und wir sehen eine deutlich positivere Entwicklung in den ersten Wochen des zweiten Quartals. Dies belegt die Widerstandsfähigkeit unseres Geschäftsmodells sowie die Schnelligkeit unserer Teams und stimmt uns zuversichtlich für das weitere Geschäftsjahr”, sagt CFO David Schröder. In strategisch wichtigen Kategorien verzeichne Zalando seit Jahresbeginn starke Zuwächse. Dazu gehörten Kindermode, Sportkleidung und -accessoires wie auch Kosmetikprodukte. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich das Beauty-Geschäft verdreifacht. Und auch die Nachfrage nach nachhaltiger Mode ist seit Jahresbeginn nach Unternehmensangaben weiter gestiegen. Im März kauften fast 30% aller Kunden auch nachhaltige Produkte ein. Aktuell liegt damit der Anteil von nachhaltiger Mode an Zalandos GMV bei 10%.