Die Damenschuhlabels Luca Grossi und Lorbac stehen im Fokus der Vertriebsagentur Barth mit Sitz in Nürnberg, außerdem gehören Mercantini Fiorentini und Bagnoli zum Portfolio. Italien ist für Rainer R. Barth, Inhaber der Agentur, die zweite Heimat. Schon als Jugendlicher war er oft dort und hat seinen Vater auf Geschäftsreisen und Messen begleitet. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Auch der Vater hatte eine Agentur für Schuhe „und da habe ich das Schuhgeschäft kennengelernt“, erzählt Barth. Bevor er seine Agentur gründete, war er 13 Jahre lang für Bally in der Schweiz tätig, zum Schluss als Verkaufsleiter Deutschland. In den letzten 32 Jahren ist viel passiert.
„Inzwischen arbeite ich mit der zweiten Generation der italienischen Schuhfabriken zusammen“, berichtet Rainer R. Barth. Der Kontakt sei eng und familiär. Barth, der fließend italienisch parliert, ist jeden Monat vier bis fünf Tage in den Fabriken, um die Modelle zu besprechen: „Ich habe ein Mitspracherecht und präge die Kollektionen mit.“ Da sei er im Laufe der Jahre zu einem Schuhexperten geworden. Auch auf der Shoes hat er Mustermaterialien dabei und erklärt den Kunden, wie exakt das Leder der pastellfarbenen Ballerinen verarbeitet wird und wie die Schäfte ohne Stückelung an den Seiten ausgestanzt sind, quasi aus einem Stück. Da blitzt das Handwerk hervor. Die Fabriken in Italien sind an verschiedenen Standorten im Raum Pisa bis Florenz ansässig. Für die Kollektionen von Lorbac (die elegantere Linie) und Luca Grossi (eher sportiv ausgerichtet) gibt es pro Jahr zwei Kollektionen plus einen Nachlieferservice in momentan sieben Wochen. Normalerweise seien es drei bis vier Wochen, „aber seit der Pandemie und dem Krieg ist die Beschaffung der Komponenten schwierig geworden“, sagt Barth. In den Werken in Italien laufen die Fäden zusammen, hier entsteht das Design, hier wird produziert und von hier aus werden die Schuhkartons verschickt. „Wer einmal in einer Schuhfabrik war, weiß, wie aufwendig die Schuhproduktion ist“, sagt Barth.