Freitag, 10 Uhr, Schuhhaus Emil Brunkhorst, Föhr
„Es sind viele Gäste da“, sagt Angelika Ramsauer, „sie zeigen auch Interesse, sind aber zurückhaltend“. Doch wenn gekauft wird, laufen insbesondere „höherwertige Artikel von 120 bis 250 Euro“. Ist es nicht schwierig, diese Preislagen auf der Familieninsel zu verkaufen? „Nein, im Gegenteil“, sagt Ramsauer, „ich führe oft längere Beratungsgespräche bei Schuhen für 49,95 als für 149 Euro.“ In dem 50 qm großen Schuhhaus in 1A-Lage von Wyk, das sie vor 26 Jahren von der Tochter des Gründers übernommen hat, führt sie Marken wie Pretty Ballerinas, Timberland, Floris van Bommel, Unisa, Waldläufer, Birkenstock oder Daniel Hechter. Mit diesem für den Standort eher ungewöhnlichen Sortiment grenzt sie sich von den Mitbewerbern ab – und sie reizt es modisch maximal aus, kauft grundsätzlich das Gegenteil von dem, was der Mainstream ordert. Bei Floris van Bommel zum Beispiel „suche ich die richtig abgefahrenen, bunten Modelle aus“. So hat sie sich als Adresse für das Besondere profiliert, die nicht nur Touristen, sondern auch modisch orientierte Einheimische gern ansteuern. Aktuell ist sie noch auf der Suche nach „einer peppigen Herrenschuhfirma im mittleren Segment“, die auch jüngere Männer anspricht. Für die Entscheidung, ob sie die Order für den nächsten Schuhsommer eher feiner oder sportlicher gestaltet, fehlen noch Erfahrungswerte. Eines allerdings fällt auf: „Im Moment wird viel nach Pumps gefragt.“