Zehentrenner, Zehengreifer
Auch Dianette genannt. Leichter Schuhtyp, bei dem ein kleiner Steg zwischen Groß- und zweiter Zehe verläuft. Siehe auch Dianette
Ziegenleder
Siehe Chevreau(x)
Zopfnaht
Eine Ziernaht auf dem Rahmen, die bei hochwertigen Schuhen von Hand aufgeflochten wird. Nicht in jeder Schuhfabrik wird dieses Verfahren angewandt, denn es sorgt für einen sehr individuellen Look und erfordert viel Können.
Zunge
Ein oval geformtes Lederstück, das im Schuh unter der Schnürung befestigt ist, auch Lasche genannt. Die Zunge bzw. Lasche sorgt für einen guten Sitz und dafür, dass Feuchtigkeit nicht direkt durch die Schnürung eindringt. Außerdem verhindert sie Druckstellen auf dem Spann. Im Outdoor- und Freizeitschuhbereich ist die Zunge auch seitlich im Schuh befestigt, um absolute Wasserdichtheit zu garantieren. Die Lasche, mit der die Zunge am Schaft befestigt wird, nennt man Staub- oder Wasserlasche, um das Eindringen von Staub bzw. Wasser zu verhindern.
Zurichtung
Verschiedene Arbeitsgänge in der Schuhindustrie, die die fertig gegerbten Leder weiter behandeln und zur gewünschten Optik und Haptik führen (z.B. Färben, Walken, Glanzstoßen). Auch Orthopädieschuhmacher sprechen von Zurichtung, wenn sie Schuhe individuell für einen Kunden umarbeiten. Zur orthopädischen Zurichtung kann etwa die Einarbeitung eines individuellen Fußbettes oder einer Pelotte gehören.
Zuschnitt
Ein wichtiger Bereich bei der Schuhherstellung, bei dem die einzelnen Schaftteile aus Leder ausgeschnitten oder gestanzt werden. Der richtige Zuschnitt bestimmt maßgeblich Optik und auch Passform des Schuhs. Idealerweise werden die einzelnen Schaftteile aus derselben Lederhaut geschnitten, damit sich später am Schuh keine Farb- und Strukturunterschiede zeigen. Wichtig ist beim Zuschnitt auch der sparsame Umgang mit dem hochwertigen Rohmaterial Leder.
Zwicken
Vor dem Zwicken wird die Brandsohle auf der Unterseite des Leistens befestigt. Beim Zwicken, einem wesentlichen Arbeitsschritt im Prozess der Schuhherstellung, wird das Oberleder über den Leis-ten gezogen (Handwerk: übergeholt) und befestigt (mit Täcks oder Klebstoff). Äußerste Präzision ist beim Zwicken erforderlich. Zudem muss das Oberleder mit einer gewissen Kraft über den Leisten gezogen werden, da es sonst Falten wirft. In der Industrie gibt es spezielle Zwickmaschinen, die Spitze, Seiten und Ferse des Schaftes in Sekundenschnelle perfekt an der Brandsohle befestigen. Der Schuhmacher braucht etwas länger: Das Zwicken erfolgt hier noch mit Zange, Muskeleinsatz und vielen Täcksen, die einzeln in Leder und Brandsohle hinein geschlagen werden.
Zwiegenähter Schuh
Bezeichnung für einen rustikalen Schuh, häufig in der Trachtenmode oder in Kollektionen von Bergschuhherstellern zu finden, der durch eine besondere Verarbeitung auffällt: Beim zwiegenähten Schuh wird der Schaft durch eine Einstechnaht mit der Brandsohle verbunden. Der mitlaufende Rahmen wird später winkelförmig mit dem Schaft nach außen umgelegt und durch eine weitere Naht (Doppelnaht) mit der Zwischen- oder Laufsohle verbunden. Auf dem nach außen abgewinkelten Rahmen sind am fertigen Schuh zwei Nähte sichtbar. Das Zwienähen macht den Schuh besonders stabil, zusätzlich wasserdicht, und ist gewissermaßen eine Unterart des Rahmennähens.
Zwischensohle
Eine Sohle aus Leder oder anderen Materialien, die zwischen den gezwickten Schaft und der Laufsohle eingearbeitet werden kann. Viele rahmengenähte Schuhe werden etwa mit lederner Zwischensohle verarbeitet, was zusätzlich für einen festen Auftritt und einen robusten Look des Schuhs sorgt. Im Freizeit-, Sport- und Outdoorbereich kommen Zwischensohlen aus Materialien zum Einsatz, die auftrittsdämpfend und stützend wirken.