Dichtes Gedränge an den Eingängen, belebte Stimmung in den Fashion-Hallen: So der Eindruck des ersten Messetages auf der Panorama-Berlin. Zwar liege die Schuh-Halle etwas abseits vom Geschehen, dennoch blickten die Aussteller den kommenden Tagen erwartungsvoll entgegen.
Fashion Week Berlin: Neues von der Panorama
Panorama-Geschäftsführer Jörg Wichmann gab bereits im Vorfeld der aktuellen Auflage bekannt, dass sich das Berliner Modeevent nach zehn Saisons komplett neu aufstellen wolle. Dementsprechend soll eine optimierte Hallenstruktur Ausstellern wie Besuchern eine bessere Orientierung bieten. Darüber hinaus präsentiert sich die Panorama derzeit mit erweiterten Lifestyle-Flächen und neu integrierten Community-Areas. Die Segmentierung soll einen nahtlosen Übergang von formellen Looks zu progressiven Styles schaffen und das Kaufverhalten moderner Kunden abbilden. Insbesondere der Lifestyle-Bereich spiegelt das Motto der aktuellen Ausgabe ’Shaping Identities‘. Die Forderung der Modemesse: Präsentiert Eure Labels mit einer starken Message. Tom Heise, Kommunikationsverantwortlicher der Panorama, ist der Überzeugung, dass das neue Konzept für „mehr Inspiration und Emotionalität“ sorge.
Die Bereiche Footwear (Halle 6) und Accessoires (Halle 5) sind unverändert geblieben. So gibt es auch in der aktuellen Auflage eine Trennung in zwei seperate Bereiche. Zu den Neuzugängen im Schuhbereich gehören die Labels Buffalo, Panama Jack, Fabulous Fab, Sun & Shadow, Natural Power, Vagabond, Fila und Pavement.
Zentrierung mit Nachteilen
Die Trennung der Bereiche Fashion und Accessoires zeigt einerseits den Vorteil einer stärkeren Zentrierung, wird aber andererseits als problematisch beurteilt, da viele Schuhbrands die Berliner Modewoche vor dem Hintergrund, sich einem breiteren Fashion-Publikum präsentieren zu können, nutzen. Der Sales-Manager bei Kangaroos, Ingo Carbon, ist in der aktuellen Saison von Halle 5 in Halle 6 gewechselt: „Die Schuhhalle liegt etwas abseits, man merkt hier einen etwas schwächeren Lauf als in unserer letzten Saison. Sinnvoller wäre wahrscheinlich, die Schuhe in den Fashion-Bereich zu integrieren, um ein vollständiges Portfolio abbilden zu können.“ Grundsätzlich sei man aber erneut zufrieden mit dem Start der Panorama.
Ein ähnliches Stimmungsbild ließ sich bei Lloyd einfangen, die einen Stand in der Menswear-Area (Halle 2) besetzen. Björn Wischnewski, zuständig für das Brand Management, ist der Überzeugung, dass die Nähe zum Textil-Sektor positiv auf Lloyd abstrahle. „Durch unsere Standintegration in die Herrenmode-Halle erreichen wir, dass sich Lloyd in einem harmonischen Fashion-Umfeld präsentieren kann. Unsere Schuh-Kollektion ergänzt unterschiedliche Mode-Trends wie beispielsweise den Brit-Chick. In der Halle bekommt der Besucher ein stimmiges Gesamtpaket geboten.“
Neben der Neuaufteilung der Hallen fokussiert die Panorama in der aktuellen Ausgabe stärker auf nachhaltige Mode – ein Ansatz, der insbesondere durch die Zusammenarbeit mit der Innatex weiter in den Mittelpunkt gerückt ist. Der neue Veranstaltungsbereich ’Xoom‘ in Halle 7c bietet Green Fashion Brands eine eigene Ausstellungsplattform.
Trends von der Fashion Week Berlin: Die Herrenmode setzt auf Materialvielfalt
Während die Herrenschuhmode einerseits auf prominente Golflaschen, ölige Vintage-Oberflächen und Hybrid-Modelle aus sportiven Elementen mit formellen Uppern fokussiert, werden dezente Naturfarben mit Materialfeinheiten und kleinen farblichen Akzenten betont. Oberflächen-Prägungen, ein Mix aus rauen Velours und superpolierten Ledern sowie Cord bilden den Schwerpunkt der neuen Kollektionen. Neben komfortabler Business-Mode dominieren weiterhin unterschiedliche Sneaker-Varianten. Eine Neuheit der kommenden Saison: Freizeit-Modelle mit voluminösen, ballonartig konzipierten Böden und geometrisch-cleanen Details.
Fashion week Berlin: Samt und Perlen in der Damenmode
Neben Neuheiten wie technischen Sock-Boots, die mit Stiletto-Absätzen kombiniert werden, und Knit-Sneakern mit glitzernden Details, zeigt die Damenmode viel Vertrautes. Die Must-haves des Sommers – Perlen und florale Prints – werden in H/W 2018/19 entsprechend neu interpretiert. Dunkle Beeren-Töne, sattes Lila, Bordeaux aber auch feuriges Knallrot bilden die dominieren Farbthemen. Perlen werden weiterhin als feminines Detail auf derbe Bikerboots gebracht, während Blumen-Muster in abgedunkelten Varianten auf schimmernden Samt-Materialien gespielt werden. Ebenso relevant bleiben Volants, Kontrastfarben sowie rockige Nieten-Applikationen und Schnallen.
Sowohl im Herren- als auch im Damenschuhbereich gewinnen Warmfütterungen und sichtbare Fell-Details an Bedeutung.