Aktuellen Medienberichten zufolge eröffnete das Amtsgericht Essen das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung für Galeria Karstadt Kaufhof. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, hatte demnach der vorläufige Gläubigerausschuss einstimmig für die Fortsetzung der Eigenverwaltung gestimmt. Dennoch bleibt die Zukunft des Kaufhausriesen ungewiss. Nach Unternehmensangaben berichtet die SZ von Sanierungskonzepten, die Galeria dem Gericht im vorangegangenen Schutzschirmverfahren vorlegte. Dabei möchte man vor allem auf lokale Bedürfnisse achten, heißt es, und eine „kundenfreundliche Verzahnung von Mobile-, Online- und Filialkaufmöglichkeiten“ schaffen. Gleichzeitig sollen die Segmente Bekleidung, Kosmetik und Wohnaccessoires ausgebaut und das Gastronomieangebot erweitert werden. Auch die Einbindung „kundenrelevanter Serviceangebote wie Versicherungen, Schneidereien, Reinigungen oder Bürger-Services“ würden in Erwägung gezogen werden.
Wie viele Filialen müssen schließen?
Was die Zahl der Kaufhäuser, die den Wandel überstehen könnten, angeht, bleiben die Medienberichte uneins. Auf der einen Seite wird von einem Drittel der 129 Filialen gesprochen, dann heißt es wieder zwischen 60 und 80 Filialen müssten schließen. Die Süddeutsche Zeitung liefert nach Unternehmensangaben zwar keine endgültige Antwort, bestätigt nun jedoch, dass es mindestens 40 Kaufhäuser treffen würde. Hierfür würden weiterhin Verhandlungen mit den Vermietern abgehalten, die letztendlich die genaue Zahl bestimmen würden.
Sachwalter Frank Kebekus ist nach Angaben der SZ zuversichtlich. Die vorgestellten Konzepte seien „tragfähig“ und würden „die Interessen aller Beteiligten“ berücksichtigen. Ferner sagt Kebekus: „Es bestehen daher nach meiner Einschätzung sehr gute Chancen, dass auch die Gläubigerversammlung, die voraussichtlich Ende März stattfinden wird, dem Plan zustimmen wird und dass sich Galeria so zukunftsfähig aufstellen kann.“