Rund 13.000 Beschäftigte der Branche – davon 8.000 allein bei Adidas – möchte die Multibranchengewerkschaft mit ihren Forderungen unterstützen. So sollen die Entgelte der Beschäftigten um einen Festbetrag von 372 Euro sowie die Ausbildungsvergütung um 200 Euro für jedes Ausbildungsjahr angehoben werden. Außerdem fordert die IGBCE die Auszahlung des tariflichen Inflationsgeldes in Höhe von 3.000 Euro. Dieses kann steuer- und abgabenfrei ausgezahlt werden: entweder als Inflationsausgleichsprämie oder als Einmalzahlung.
IGBCE-Verhandlungsführer Frieder Weißenborn gibt sich zuversichtlich und hofft, mit den Forderungen an die Erfolge der Unternehmen anknüpfen zu können: „Die wirtschaftliche Lage in der Sportartikel- und Schuhindustrie, insbesondere beim börsennotierten Sportartikelhersteller Adidas, ist trotz der geopolitischen Herausforderungen des vergangenen Jahres sehr gut. Deshalb haben wir unsere Forderunen im Wesentlichen an der Ertragsleistung der Adidas AG orientiert.“
Neben dem allgemeinen Entgelten versucht die Tarifkommission auch weitere Ziele zu erreichen. So werden bei den Forderungen vor allem die Tarifverträge neu ausgerichtet und überarbeitet. „Es wird Zeit, dass Adidas seinen Anspruch als Champion auch an die eigene Entgeltpolitik stellt und die Beschäftigten entsprechend an den Erfolgen beteiligt.“
Neben dem Herzogenauracher Konzern wird auch für weitere Unternehmen verhandelt. So befindet sich die IGBCE auch mit Puma, Lloyd und Ara im Gespräch. Die erste Tarifverhandlung findet im Juli 2023 statt, die Friedenspflicht und die damit einhergehende Streikerlaubnis endet bzw. beginnt am 31. Juli 2023.