Denn wo Menschen nach bequemen Schuhen suchen, greifen sie häufig zu soften und weichen Sneakern – ohne darauf zu achten, wie es um die persönliche Fußgesundheit steht. Problematisch ist das aus zwei Gründen: Zunächst sind die bequemen Schuhe meist „nur“ modische Sneaker. Darüber hinaus sind aber auch nicht alle vermeintlichen Bequemschuhe gesundheitsfördernd für die Füße. Auch von Seiten der Industrie ist meist nicht ganz klar, welche Funktionen sich hinter dem Begriff „Bequemschuh“ verbergen. Ist es nur ein bequemer Schuh? So hätte sich in ein paar Jahren die Daseinsberechtigung der Bequemschuhbranche durch den Siegeszug der Sneaker selbst abgeschafft. Denn der medizinische Aspekt, die gesundheitliche Funktion des Modells ist das, was diese Branche auszeichnet. Jüngst zeigte sich ein Schuhhersteller vom Wunsch überrascht, eigene medizinische Einlagen in die Schuhe legen zu können: Man habe nie über diesen Aspekt nachgedacht. Woran liegt es nun, dass einige Bequemschuhe nur bequem zu sein scheinen? Ein Fremdeln mit dem medizinischen Aspekt? Oder an den Einsparungsmöglichkeiten, die sich bieten, wenn ein Schuh über weniger Funktionen verfügt? Fakt ist: Bei einem Hallux valgus, immerhin dem meistverbreiteten Fuß-Problem bei Frauen über 30 Jahren, hilft es zwar, weiche Sneaker zu tragen. Aber um einer Operation vorzubeugen und chronische Schmerzen beim Laufen zu lindern, benötigt der Fuß mehr. Ein Fall für das Sanitätshaus oder den Orthopädieschuhmacher, könnte man meinen. Jedoch handelt es sich hier um eine meist kaufkräftige Zielgruppe – mit Lust auf modische Schuhe. Und die sollte in der Lage sein, jeden Schuh, der als Bequemschuh verkauft wird, zu tragen – ohne negative Auswirkungen auf die eigene Gesundheit.