Die Konkurrenz zwischen digitalen und stationären Käufen nimmt in Deutschland je nach Sortiment unterschiedliche Ausmaße an. Einer neuen Studie der Growth from Knowledge (GfK) zufolge fließt immer mehr Geld in den Online-Handel. Nicht so allerdings beim Schuh- und Lederwarensortiment. Wie die Studie nämlich zeigt, bleibt die Kaufkraft für eben diese Produktgruppe eher dem stationären Handel treu.
Dies ist recht deutlich am Stadtkreis München mit 1.488.202 Einwohnern zu erkennen. Mit einer Pro-Kopf Kaufkraft von 65 Euro im stationären Handel liegt hier nicht nur der höchste Wert in ganz Deutschland vor, auch der digitale Handel wird mit 51 Euro pro Einwohner übertrumpft. Im bundesweiten Vergleich liegt der Index bei beiden bei rund 135%, wobei 100% der bundesweite Durchschnitt wäre. Sowohl die Stadt als auch der Landkreis München liegen also deutlich über den Durchschnitt.
Am unteren Ende befindet sich bei der stationären Kaufkraft der Landkreis Kyffhäuserkreis mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 39 Euro und einem Index von 80,5%. Beim digitalen Handel belebt der Landkreis Kusel den letzten Platz, mit einer Kaufkraft von 30 Euro und einem Index von 78,6%.
Die Kaufkraft wird als nominaler, also nicht inflationsbereinigter Prognosewert ausgewiesen und bezieht sich auf den Wohnort, nicht den Einkaufsort. „Es bleibt aber spannend, wie sich dieser Trend weiterentwickelt,“ so der Einzelhandelsexperte im Bereich Geomarketing von GfK, Filip Vojtech. „Auf jeden Fall müssen sich der stationäre Einzelhandel und auch Gemeinden und Städte etwas überlegen, um das Einkaufen vor Ort nach Corona wieder einem Erlebnis zu machen.“