Die Geschäftsführer Karin und Klaus Petry führen das Unternehmen fort. Zum vorläufigen Sachwalter hat das Gericht Rechtsanwalt Justus von Buchwaldt, Partner der Kanzlei BBL Bernsau Brockdorff, bestellt. Der in der Textilbranche erfahrene Restrukturierungsexperte begleitet und überwacht die Eigenverwaltung des Unternehmens. Die kaufmännische Verfahrensbegleitung übernimmt ein ortsansässiges Team der Comes Unternehmensberatung.
Schuhhaus Meineke: Geschäftsbetrieb läuft weiter
Der Geschäftsbetrieb eines der ältesten Schuhhäuser Bremens läuft uneingeschränkt weiter. Die Gehälter der 23 Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit bis Ende Juli 2020 gesichert. „In der Eigenverwaltung liegt die Chance, uns zukunftsfähig aufzustellen,“ so Geschäftsführerin Karin Petry. Grund für den Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung seien Liquiditätsprobleme im Zuge der Corona-Krise. Erschwert werde die Lage für das Unternehmen durch die unsichere Entwicklung der Bremer Innenstadt.
Martina Petry: „Fünf Wochen mit Null-Umsatz – das war zu viel“
Gegenüber schuhkurier erklärt Martina Petry, Tochter des Inhaberpaares: „Die Situation war schon in den letzten Jahren sehr herausfordernd. Für uns ebenso wie für viele andere Schuhhändler. Die Frequenzen waren rückläufig, die Mieten im Verhältnis zu den Umsätzen zu hoch. Dann kam Corona. Das hat die Lage nochmals erheblich verschärft. Fünf Wochen mit Null-Umsatz – das war zu viel für unser Unternehmen.“ In den kommenden Wochen werde man nun ein Sanierungskonzept erarbeiten und alle Möglichkeiten ausloten. „Wir gehen fest davon aus, dass wir mit unserem Unternehmen danach wieder eine reelle Chance am Markt haben werden“, so Martina Petry.