Am 8. Mai wurde die erste Runde der Tarifverhandlungen für die rund 320.000 Beschäftigten im bayerischen Einzelhandel ohne Ergebnis beschäftigt worden. Die Verhandlungen wurden geführt von Vertretern von der Gewerkschaft Verdi und dem Handelsverband Bayern (HBE).
Verdi fordert in Bayern laut eigener Website eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro, die Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro im Monat sowie ein Mindesteinkommen von 13,50 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Der Handelsverband bot laut nach der Verhandlung versendeten Pressemitteilung im Gegenzug eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 3% im ersten Jahr und um 2% im zweiten Jahr und eine Inflationsausgleichsprämie von 1.000 Euro bei einer Laufzeit von 24 Monaten.
Der HBE bezeichnet die Forderungen von Verdi als völlig überzogen, bedeute sie schließlich eine Lohnerhöhung von bis zu 25%. HBE-Tarifgeschäftsführerin Dr. Melanie Eykmann appellierte daran, bei den Forderungen die wirtschaftliche Situation des bayerischen Handels zu berücksichtigen. „Die Forderungen von Verdi passen nicht zur aktuellen wirtschaftlichen Situation im bayerischen Einzelhandel. Unsere Branche steht wegen der Kaufzurückhaltung massiv unter Druck. Oberstes Ziel muss daher ein maßvoller Abschluss sein.“ Der HBE erklärt, dass das Angebot Reallohnzuwachs gewährleiste und die Beschäftigung sichere.
In Bezug auf den Reallohn kommt Verdi mit Blick auf das Arbeitgeberangebot zu einem anderen Schluss. „Ein Angebot von 0,52 Euro mehr in der Stunde in diesem Jahr führt zu massiven Reallohnverlusten“, meint Verdi-Verhandlungsführer Hubert Thiermeyer zu dem Angebot, rechnet dabei die Erhöhung des ersten Jahres auf den Mindestlohn. Verdi kündigt für die kommenden Wochen Streikaktionen an. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 13. Juni geplant.