„Kolleginnen und Kollegen sind wütend“
„Amazon setzt auf Angst und Einschüchterung. Wir setzen dagegen auf Solidarität und Stärkung der Beschäftigten und ihrer Interessen“, unterstreicht Di Silvestre. Mit den Aktionen, die Verdi dieses Jahr organisierte, zeigt sich Di Silvester zufrieden. „Wir haben 2022 so viele Beschäftigte und so viele Versandzentren wie noch nie in den Streik bringen können. Die Kolleginnen und Kollegen sind wütend und wollen sich von einem Unternehmen, das trotz Einbußen in der Krise nach wie vor Milliardengewinne scheffelt, nicht für dumm verkaufen lassen.“
Zwar habe Amazon die Gehälter der Beschäftigten im Herbst angehoben, diese Lohnsteigerungen seien aber deutlich unter der Inflationsrate zurückgeblieben. „Insgesamt verdienen die Beschäftigten bei Amazon noch immer mehrere tausend Euro im Jahr weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen in tarifgebundenen Unternehmen“, so Di Silvestre. Ein Grund dafür seien das geringe Weihnachts- und fehlende Urlaubsgeld. „Wir fordern deshalb auch weiterhin, dass Amazon die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels anerkennt und mit uns einen Tarifvertrag Gute und Gesunde Arbeit abschließt. Das ist insbesondere im intensiven Weihnachtsgeschäft, in dem die Beschäftigten an ihre körperlichen Grenzen gehen müssen, dringender denn je.“