In wenigen Tagen ist Schluss. Bis dahin aber gibt es noch genug zu tun. Im Schuhhaus Bockstiegel „brummt“ es, das Team wurde kurzfristig nochmals aufgestockt, alle packen mit an, um die Läger zu räumen und die noch vorhandene Ware zu verkaufen.
Wenn das geschafft ist, wollen Insa und Cornelius Uphoff erst einmal durchatmen und zur Ruhe kommen. Hinter dem Paar liegen nicht nur viele Jahre mit hohem Engagement und Einsatz als Unternehmer und Händler, sondern auch die enormen Belastungen durch die Corona-Pandemie und die zurückliegenden 12 Monate, die ihnen und dem gesamten Team viel abverlangten.
Im vergangenen Jahr hatten die Uphoffs die Entscheidung getroffen, ihr Schuhhaus in Leer zu schließen. Mehrere Gründe führten zu diesem Schritt. Da war zunächst die fehlende Aussicht auf eine nächste Generation im Unternehmen. Die Kinder sind in anderen Berufen und Branchen tätig und signalisierten, das Familienunternehmen nicht übernehmen zu wollen. Hinzu kam: Cornelius Uphoff, 69 Jahre alt, wollte ohnehin etwas kürzer treten. Und seiner Ehefrau Insa war klar: „Den Kraftakt, dieses Geschäft alleine weiter zu führen, sah ich für mich nicht.“ Schließlich ergab sich die Gelegenheit, das Haus, in dem sich das Schuhgeschäft befindet, zu verkaufen. Und damit waren die Weichen gestellt: Ende 2022 würde das Schuhhaus Bockstiegel in Leer für immer schließen. Das zu organisieren, stellte die Inhaber und alle Mitarbeitenden vor einige Herausforderungen. Nach dem Jubiläumsverkauf – das Unternehmen besteht nunmehr seit 150 Jahren – folgte der Schlussverkauf.