Lisa Volk, Schuhhändlerin aus Waldkirch, erlebt die Lage als „verzwickte Situation“: „Wir freuen uns total, dass wir unseren Kunden nach nun mehr als zwei Jahren endlich wieder ein ’unbeschwertes Einkaufen mit sichtbaren Emotionen‘ bieten können. Genau das macht uns als stationären Händler aus, dass wir unsere Schuhverliebtheit an unsere Kunden weitergeben können. Hierfür ist der Wegfall wirklich essentiell.“ Bei Schuh Volk setzt man auf Eigenverantwortung: „Es steht dem Kunden frei, ob er lieber mit oder ohne Maske zu uns kommen mag. Allerdings wollen wir unsere Mitarbeiter bei den aktuellen Infektionszahlen auch nicht ungeschützt sich selbst überlassen. Aus diesem Grund haben wir uns dafür entschieden, am Arbeitsplatz vorerst weiterhin eine Maske zu tragen. Ich denke doch, das ist ein guter Kompromiss.“ Etwa die Hälfte der Kunden bei Schuh Volk tragen laut der Händlerin weiterhin eine Maske. Die Frage, ob sie den Wegfall der Maskenpflicht begrüße, beantwortet die Händlerin mit einem klaren „Ja!“. Und sie wünscht sich mehr Zulauf: „Da wir letzte Woche in Südbaden allerdings mit Schnee zu kämpfen hatten, blieb die große Frequenz bei uns leider aus. Wir hoffen nun aber, dass wir eine gute Osterwoche verzeichnen können. Die Wetterbedingungen drehen sich ja wieder zu unseren Gunsten. Und dann wird sich der Wegfall der Maske sicher bemerkbar machen.“ Auch im Norden Deutschlands sammelt man erste Erfahrungen ohne Maskenpflicht. „Es ist vielleicht gut, dass den Menschen wieder mehr Eigenverantwortlichkeit übertragen wird. Grundsätzlich halte ich es bei den hohen Inzidenzwerten im Moment noch für schlau, sich durch eine Maske zu schützen. Ich bezweifele, dass nur durch den Wegfall der Maskenpflicht der Konsum wieder angekurbelt wird. Die Kunden fühlen sich auch nicht wohl, wenn sie jetzt überall mit ’unmaskierten’ Menschen konfrontiert werden. Abgesehen davon gibt es im Moment zu viele andere Faktoren, die die Menschen vom Shoppen abhalten“, berichtet Kirsten Graßmay vom Schuhhaus Stüben aus Neumünster. Ihre Mitarbeiterinnen tragen weiterhin die Maske, auch die Kunden schützen sich beim Besuch des Schuhgeschäfts mit angeschlossener Orthopädietechnik-Werkstatt. Im Schuhhaus Cramer, Südbrookmerland, trägt der überwiegende Teil der Kundinnen und Kunden ebenfalls noch Maske: „Wir setzen auf Eigenverantwortung, wir selbst tragen die Maske weiter als Schutz für uns und unsere Kunden“, erzählt die Inhaberin Anne Cornelius. Rund 90% der Kunden und Kundinnen kämen mit Maske in den Laden. Für die beiden Händlerinnen ist somit klar: Von einem Anstieg der Frequenz aufgrund der weggefallenen Maskenpflicht könne so keine Rede sein.