Zugang zu Marktplätzen
Shopfair will den Schuhhändlern und -händlerinnen künftig auch beim Aufbau eigener Online-Shops helfen. (Foto: Microsoft Edge / Unsplash)
Der Dienstleister platziert die Waren und Händler auf Marktplätzen in ganz Europa und nimmt dafür einen festen Anteil in Höhe von 15% bei jedem Verkauf, um die Gebühren an den Marktplatz weiterzugeben. „Es ist eine Mischkalkulation. Der eine Marktplatz ist etwas teurer, der andere etwas günstiger“, erklärt Schüttler. Gerade bei Amazon laufe vieles anders, führt er aus: „Bei einer Retoure bei Amazon bekomme ich nur 12% zurückerstattet, weil Amazon 3% einbehält. Hier unterscheiden wir in der Abrechnung zwischen den Verkäufen, die durch Amazon generiert wurden und welche die durch andere Marktplätze zustande kamen.“ Dabei denkt das Unternehmen darüber nach, die Marktplatzprovision zukünftig in tatsächlicher Höhe abzurechnen, um die Kostenstruktur für die Händlerinnen und Händler transparenter zu halten. Durch die Platzierung der Waren auf den Marktplätzen für die Händler könne die Plattform zudem einen direkten Draht bieten, den jeder einzelne Händler sich erst aufwändig erarbeiten müsste. Wenn ein Händler ein Problem hat, könne ihm schneller geholfen werden, wenn Shopfair direkt anfragt, beschreibt Schüttler: „Die Händler merken: Ich bin allein nicht groß und dominant genug, werde nicht so wahrgenommen und bin nur einer von Vielen. Dies führt oftmals zu Frust und negativen Erfahrungen mit diversen Marktplätzen.“ Shopfair selbst nimmt bei Schuhen unter 50 Euro eine Gebühr von 2,75 Euro, bei allen anderen eine Gebühr von 3,50 Euro. Dazu kommt eine Gebühr von 2,75 Euro bei Retouren. Die Retourenquote bei Shopfair liegt im Schnitt bei 27%, wobei Schüttler erklärt, dass es ein Service ist, zu versuchen, die Retourenrate niedrig zu halten: „Jede Retourenanfrage wird bei uns manuell bearbeitet und Rückfragen mit dem Kunden besprochen. Dadurch ergeben sich oft Austausch- oder Umtausch-Möglichkeiten. Da versuchen wir natürlich, dem Kunden eine Alternative zu bieten, anstatt nur den Schuh zurückzunehmen.“ Für den Produktumtausch wird auch auf die Lagerbestände der anderen Händler zurückgegriffen und intern umgelagert. So werden noch Verkäufe generiert, die sonst verloren gehen würden. Rentabel sei der Verkauf von Schuhen ab rund 80 Euro. Es gelte für alle, dass der Online-Handel mit niedrigeren Preisen deutlich herausfordernder ist. Neben den häufiger auftretenden Retouren, nehmen Kostenstellen wie Lagerung und Lieferung einen größeren Teil des Umsatzes ein, schließlich unterscheiden sich die Kosten nicht deutlich zwischen günstigen und teuren Waren. Darum will Shopfair mit Transparenz punkten: „Wir kommunizieren deutlich unser Geschäftsmodell und unsere Kalkulation. Wenn ein Händler einen Durchschnitts-VK von 60 Euro hat, schauen wir uns das gerne an und können den mitnehmen. Wir wollen aber, dass die Partnerschaft für den Händler rentabel ist, und sprechen das in seinem Sinne schon vorher an.“ Da sei man proaktiv, um Unzufriedenheit im Voraus zu vermeiden. Es sei auch wichtig, die Kapazitäten zu haben, mit jedem Partner in engem Kontakt zu bleiben. Zurzeit sind etwas über 50 Händlerinnen und Händler an Shopfair angeschlossen.