Im Jahr 2019 haben die Deutschen im Schnitt 5.911 Euro pro Kopf für Ausgaben im Einzelhandel zur Verfügung. Allerdings wird häufig nicht am eigenen Wohnort eingekauft. Standorte mit einem starken Handelsangebot profitieren von einem Kaufkraftzufluss. Vor allem deutsche Mittelstädte haben eine starke Anziehungskraft auf ihr Umland und stellen damit attraktive Einzelhandelsstandorte dar. Dies zeigt die neue GFK-Studie zur Einzelhandelszentralität in Deutschland.
Demnach stehen 162 Kreisen mit Kaufkraftzufluss 239 Kreise mit Kaufkraftabfluss entgegen. An den Top 10 Kreisen des Zentralitätsrankings hat sich im Vergleich zum Vorjahr wenig geändert. Mit einer Einzelhandelszentralität von 205,2 führt der Stadtkreis Trier das Feld erneut an und liegt damit vor den Stadtkreisen Passau (197,0) und Würzburg (196,1) auf den Rängen zwei und drei. Einzig auf dem zehnten Platz gibt es eine Änderung zum Vorjahr: In diesem Jahr schafft der Stadtkreis Koblenz den Sprung in die Top 10, während der letztjährige zehntplatzierte, der Stadtkreis Hof, auf Rang 13 abrutscht.
Sechs der Top 10-Kreise liegen in Bayern. Diese Anziehungskraft einer Stadt auf ihr Umland wird auch beim letztplatzierten Kreis des Zentralitätsrankings deutlich. Mit einer Einzelhandelszentralität von 55,4 bildet der Landkreis Würzburg das Schlusslicht unter allen 401 deutschen Stadt- und Landkreisen, während der Stadtkreis Würzburg bundesweit den dritten Platz belegt. Bei einer Zentralität von 100 halten sich Zufluss und Abfluss von Kaufkraft die Waage.
Die Top-10-Kreise der Einzelhandelszentralität auf einen Blick:
- 1 SK Trier
- 2 SK Passau
- 3 SK Würzburg
- 4 SK Straubing
- 5 SK Schweinfurt
- 6 SK Weiden i.d.OPf.
- 7 SK Zweibrücken
- 8 SK Flensburg
- 9 SK Rosenheim
- 10 SK Koblenz
Einzelhandelskaufkraft: München führt
Für Händler und Hersteller ist es aber ebenso wichtig zu wissen, wo das Nachfragepotenzial sitzt, bevor dieses in den Einzelhandel fließt. Die Einzelhandelskaufkraft zeigt das durchschnittliche Ausgabepotenzial für den Einzelhandel auf. Das Wissen um den Wohnort der Zielgruppe ermöglicht es beispielsweise, Werbekampagnen gezielt planen zu können.
Auf Ebene der Stadt- und Landkreise führt der Stadtkreis München das Ranking nach Ausgabepotenzial an. Mit einer Einzelhandelskaufkraft von 7.694 Euro pro Kopf liegen die Münchner mehr als 30 Prozent über dem Bundesdurchschnitt und haben damit in diesem Jahr die Einwohner der Landkreise Starnberg (7.665 Euro) und Hochtaunuskreis (7.657 Euro) überholt. Schlusslicht ist der Stadtkreis Gelsenkirchen: Hier stehen den Menschen durchschnittlich 4.881 Euro pro Kopf für ihre Ausgaben im Einzelhandel zur Verfügung.
Die Top-10-Kreise der Einzelhandelskaufkraft auf einen Blick
- 1 SK München
- 2 LK Starnberg
- 3 LK Hochtaunuskreis
- 4 LK München
- 5 LK Main-Taunus-Kreis
- 6 LK Ebersberg
- 7 LK Fürstenfeldbruck
- 8 SK Düsseldorf
- 9 LK Miesbach
- 10 LK Dachau