Was Hersteller lernen können und Konsumenten erwarten, lautet die Headline der repräsentativen D2C Studie von Diconium, die Unternehmen seit 25 Jahren bei der Digitalisierung begleitet. Ein guter Draht zu seinen Kunden und Kundinnen zu haben, gelte als Schlüssel zum Erfolg. Für die Hersteller würden sich durch den Direktverkauf via Onlineshop zahlreiche Möglichkeiten bieten. Im Direct-to-Consumer-Ansatz (D2C) gehe es nicht allein um einen neuen Vertriebskanal, sondern um den Aufbau einer direkten und starken Kundenbeziehung, die für das eigene Unternehmen wegweisend sein könne.
Hintergrund: Online-Shopping hat durch die Corona-Pandemie zu Rekordumsätzen bei den Anbietern geführt. Das spiegelt die Studie wider: Demnach geben 77% der Befragten an, Produkte gerne online zu kaufen. Allein in den vergangenen 12 Monaten haben 81% der Befragten mindestens einmal auf einem Online Markplatz eingekauft, auf dem verschiedene Marken und Hersteller ihre Produkte anbieten – wie zum Beispiel Amazon, Otto.de oder Zalando. Knapp die Hälfte der Befragten hat den Online-Shop einer Marke bzw. von einem Hersteller direkt angesteuert und wurde dort fündig.
Der digitale Warenkorb bleibt beliebt: 61% der Befragten glauben laut Studie, dass sie künftig öfter auf Online-Marktplätzen einkaufen werden als zuvor. Vor allem in der Altersgruppe der 18- bis 39-Jährigen stehe Amazon und Co. bei knapp zwei Drittel der Befragten hoch im Kurs. Im Vergleich zu älteren Befragten wolle diese Gruppe zukünftig auch häufiger direkt bei Marken und Herstellern online einkaufen und damit die Vorzüge von D2C genießen.
Weitere Erkenntnisse der Studie: Bei den Produktkategorie hat Fashion mit 37% die Nase vorn, gefolgt von Elektro- und Haushaltsgeräten. Ausschlaggebend direkt bei den Herstellern zu kaufen, war für knapp die Hälfte alle befragten Konsumenten der günstigere Preis, die Verfügbarkeit und die schnellere Lieferung. Für mehr als ein Drittel spielen Vertrauen in die Qualität der Markenprodukte die ausschlaggebende Rolle für den Kauf. Auch Beratungen und Service finden eine hohe Akzeptanz von rund 30%. Und die Bedienbarkeit des Online-Shops und ein attraktiver Aufbau der Webseite finden laut Studie rund 50% der Befragten gut.
Für die Markenhersteller sei D2C eine starke Säule mit zunehmender Relevanz gerade für Fashion und Elektroartikel, haben die Handelsexperten ermittelt. Für Lebensmittel und Getränke sei der stationäre Handel eher gefragt. Die D2C Hersteller sind optimistisch und 68% von ihnen schätzen, dass sie in den kommenden fünf Jahren eher mehr Umsatz mit D2C Verkäufen generieren, während 30% von einem Pari-Umsatz ausgehen. Aber wie zahlt sich der Aufbau eines D2C -Geschäfts aus und wie lernen die Hersteller wie ihre Zielgruppe „tickt“? In der Studie sehen 72% die Stärkung der eigenen Marke wichtigen Vorteil, gefolgt von der Intensivierung der Kundenbeziehung und dem Aufbau von direkten Kontakten.
Fazit: Das Direct-to-Consumer-Modell sei viele Hersteller nicht nur attraktiv, sondern auch nicht mehr wegzudenken ist.