In dem Gespräch mit dem Manager Magazin (Paywall) beziffert Alexander Otto die Umsatzeinbußen für die ECE auf „durchschnittlich 70 Mio. Euro pro Monat“. Dies entspreche 60% der Mieteinnahmen. Als Manager von Einkaufszentren sei die ECE nur indirekt von den Mietausfällen betroffen, so Otto weiter. Dennoch werde man die Corona-Krise „auch in unserem Ergebnis deutlich sehen“. Der ECE-Chef zeigte sich aber vorsichtig optimistisch, „dass wir es vermeiden können, erstmals in unserer Geschichte rote Zahlen zu schreiben“. Aktuell liege die Frequenz in den Shopping-Centern wieder bei 80 bis 90%. Allerdings würde sich besonders größere Center und hier speziell die Gastronomie und Modegeschäfte schwer tun. Bislang seien rund 400 Shops von Insolvenzen betroffen gewesen, das entspreche rund 8% der Fläche. „Da wird im Sommer noch einiges kommen. Von April bis Juni hatten die Mieter gesetzlich das Recht, ihre Mietzahlungen auszusetzen, das gab ihnen Aufschub. So mancher Mieter wird aber auch ab Juli nicht zahlen können“, so Alexander Otto.
Angesichts der Corona-Krise und des Wachstums des Online-Shoppings werde die ECE ihre Geschäftsstrategie ändern. „Richtig ist, dass die Jahre des überproportionalen Wachstums vorbei sind“, so Otto. Daher bereite man einen schrittweisen Rückzug aus dem Markt vor. Neueröffnungen werde es künftig keine mehr geben, stattdessen wolle man sich auf die Verwaltung der bestehenden Center konzentrieren und gegebenenfalls „zukunftsfähige“ Zentren hinzukaufen. Die Zukunft liege vielmehr in den Sparten Wohnungsbau, Hotels, Büros und Logistikimmobilien.