Ein Schuh für die Unendlichkeit

Eine Innovation ermöglicht die Nächste

Laut eigenen Aussagen ist der One der erste modulare Laufschuh weltweit und die austauschbaren Module ermöglichen weitere Innovationen, mit denen das Konzept von Infinite Running weiterentwickelt werden kann: zum Beispiel verschiedene Arten von Modulen. Zurzeit gibt es die One-Module in vier verschiedenen Härtegraden, markiert durch unterschiedliche Farben. Die harten „Off the Way“-Module sind rot, die weichen „Hike and Walk“-Module sind blau, die flexiblen „Street and Everyday“-Module sind blau und die mittelharten „Active on the Go“-Module sind schwarz. Damit lassen sich die One-Schuhe flexibel nutzen zum Leistungssport, zum Klettern, für leichte Läufe oder den Alltag.

Künftig könnten in den Modulen könnten auch Messsensoren eingebaut werden. Damit könnte ein Laufsportler zum Beispiel präzise Informationen über seine Laufleistung übermittelt oder ein Träger mit Fußproblemen seinen Gehstil ausgewertet bekommen. Einen ersten verkaufsbereiten Prototyp plant Russ noch Ende des Jahres, der leidenschaftlich erzählt, wie er sich die Datenpräsentation vorstellt, die individuell und motivierend sein kann, wenn es nicht bei trockenen Zahlen bleibt: „Es bringt nichts, nur mit medizinischen Daten und Zahlen zu arbeiten. Die versteht niemand und keiner guckt sie sich an. Man muss es cool und zeitgemäß machen, zum Beispiel jeden Abend individuelle Übungen vorschlagen, die man ausführen kann, um die richtigen Bereiche zu be- und entlasten.“

Je nachdem, wie die Füße belastet werden, können auch Sohlenmodule verschiedener Typen unter den Schuh gesteckt werden, um die Sohle individuell an den Fuß anzupassen. Sets aus verschiedenen Modulen werden aber nicht online verkauft, sondern sind nur über den Fachhändler erhältlich. „Man sollte das nur machen, wenn man etwas davon versteht. Ich will nicht, dass Leute Module kombinieren, nur weil sie es schön finden, bunte Punkte an der Sohle zu haben.“

Die bunten, scheibenförmigen Sohlenmodule machen für viele Kundinnen und Kunden auch optisch was her. (Foto: Infinite Running)

Ein kleiner Beitrag für eine buntere Innenstadt

Gründer Nico Russ, der selbst ein Sportstudium abgeschlossen hat, ist es wichtig, dass die Kundinnen und Kunden gut beraten werden, damit sie ihrem Körper beim Sport machen auch wirklich etwas Gutes tun. Er arbeitet vereinzelt auch mit Orthopäden zusammen und achtet bei seinen Schuhen darauf, dass angepasste Einlagen eingesetzt werden können. Dass er seine Modelle vor allem online verkauft, entspricht nicht nur deswegen nicht seinen idealen Vorstellungen. „Ich mag es nicht, durch die tote Innenstadt zu laufen“, erklärt er und versucht deswegen gezielt, den stationären Einzelhandel zu erreichen und seinen kleinen Anteil beizutragen für eine lebendigere Innenstadt. Er ist überzeugt, dass Produkte wie sein Schuh, mit neuen Features und Geschichten, nötig sind, um den Einzelhandel aufzuwerten und ihm einen Mehrwert zu bieten. Russ knüpft auch regelmäßig auf Messen Kontakte zum Handel. Es habe viel Interesse an seinen Schuhen gegeben, aber auch oft eine abwartende Haltung gegenüber neuen Marken. Rund 15% bis 20% des Umsatzes macht Infinite Running mit dem Verkauf über den stationären Handel.

Statt jedes Mal einen neuen Schuh zu kaufen, lassen sich die Module der Sohle austauschen. (Foto: Infinite Running)