"Mit dem eingeleiteten Verkauf von 23 Filialen der Fink-Gruppe haben wir den entscheidenden Schritt hin zu Sanierung und Erhalt der Fink-Schuh- und Sportgeschäfte getan", sagt Insolvenzverwalter Dr. Georg Bernsau von der Insolvenzverwalterkanzlei BBL Bernsau Brockdorff. Aufgrund der schon vor dem Insolvenzantrag begonnenen und konsequent weitergeführten Restrukturierungsmaßnahmen übernehme der Erwerber jetzt optimal aufgestellte und wettbewerbsfähige Filialen an attraktiven Standorten.
Bernsau: Insolvenzverfahren vor dem Abschluss
Zudem ist der Insolvenzverwalter mit Unterstützung von Bertsch Associates mit weiteren Investoren im Gespräch. Die Verhandlungen sind bereits weit fortgeschritten. „Wir stehen kurz vor dem erfolgreichen Abschluss“, so Bernsau. Damit gebe es auch für weitere Fink-Schuhgeschäfte gute Chancen auf einen Neuanfang mit optimalen Startbedingungen. Voraussichtlich könne das Insolvenzverfahren in absehbarer Zeit abgeschlossen werden. Gegenüber schuhkurier zeigte sich Bernsau erfreut über den schnellen Prozessverlauf, der einerseits mit dem aufgrund der Warensituation entstehenden Zeitdruck zu tun habe, andererseits aber auch auf die Attraktivität des Unternehmens Fink zurückzuführen sei.
Langfristige Perspektive für 23 Standorte
Für die jetzt betroffenen 23 Filialen seien Branchenkenner gefunden werden, die über die langjährige Kooperation mit Fink in der Merkur Shoe Group die Filialen und ihre standortbezogenen Besonderheiten bereits kennen. Darüber hinaus würden die Schuhfachgeschäfte, die Sporthäuser und Markenstores damit an Unternehmen veräußert, die neben den Standorten auch die fachbezogenen Themen seit Jahren in den eigenen erfolgreichen Unternehmen abbilden. So sollen die 23 Standorte und die dort beschäftigten Mitarbeiter eine langfristige Perspektive erhalten. Über die genauen Veränderungen und die zukünftige Ausrichtung der Standorte könnten zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Angaben gemacht werden.
Bernsau schloss im Gespräch mit schuhkurier nicht aus, dass ein gewisser Teil der noch verbliebenen Filialen geschlossen werden müsse. Entlassungen können nach Angaben des Insolvenzverwalters jedoch ausgeschlossen werden, da die Mitarbeiter in eine Transfergesellschaft überführt werden können.
Zur MSG – Merkur Shoe Group GmbH gehören die Gesellschafter Schuhpark Fascies GmbH (Warendorf), Fritz Frank Schuhe+Sport KG (Bad Kreuznach), Schuhhaus Klauser GmbH & Co.KG (Wuppertal), Leiser GmbH, (Augsburg), Salamander Deutschland GmbH (Wuppertal), Schuhhof GmbH (Augsburg), Sutor Schuh GmbH (Altdorf/Landshut) und Tschümperlin & Co. AG ( Schwyz/Schweiz). Auch der Filialist Fink Schuhe+Sport GmbH & Co.KG gehört zum Kreis der MSG. Bis auf Leiser und Schuhhof gehören alle Unternehmen der ANWR Group an.