Zum achten Mal in Folge konnte die Einkommenserwartung im Juni zulegen. In der entsprechenden Indexwertung stieg der Zähler hier um 2,5 Punkte auf -8,2 Punkte nach oben, was einem Anstieg von 15,5 Punkten gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dafür mussten allerdings sowohl die Anschaffungseignung als auch die Konjunkturerwartung Einbußen hinnehmen. Der Anstieg des Konsumklimas zum achten Mal in Folge wird weiterhin durch einen Rückgang der Sparneigung gestützt. Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte, sieht diese durchmischte Entwicklung als Verlangsamung des Anstiegs des Konsumklimas an. „Die Verbraucherstimmung zeigt momentan keinen klaren Aufwärtstrend. Eine niedrigere Sparneigung hat in diesem Monat den Stillstand bei der Erholung des Konsumklimas verhindert. Die Konsumstimmung liegt aber weiterhin unter dem niedrigen Niveau des Frühjahr 2020 während des ersteren Corona-Lockdowns.“ Insgesamt steigt das Konsumklima um 1,6 Index-Punkte und landet im Juni damit auf einem Wert von -24,2 Punkten.
Die positiveren Erwartungen sind an die höheren, tariflichen Einkommenszuwächse gekoppelt und erzeugen dadurch ein optimistischeres Stimmungsbild. Viele Arbeitnehmen gehen laut GfK davon aus, die Preissteigerungen durch Lohn- und Gehaltserhöhungen kompensieren zu können. Dennoch betont das Institut das weiterhin niedrige Niveau des Konsumklimas. Damit könne man keinen wesentlichen Einfluss auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland erwarten. Die hohen Preise verunsichern nach wie vor die Konsumenten, sodass die Entwicklung der Anschaffungsneigung und Konjunkturerwartung zu Wünschen lassen. Wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Eine Belebung der Konjunktur scheint weiter in der Ferne, so GfK. „Die Entwicklung wird vermutlich sehr stark vom Verhalten der Europäischen Zentralbank abhängen. Eine zu restriktive Geldpolitik durch zu viele und/oder zu große Zinsschritte würde die Gefahr einer Rezession stark erhöhen. Auf der anderen Seite muss sie auch das Ziel der Preisstabilität im Auge behalten und das erfordert wiederum eine restriktivere Geldpolitik.“