Standorte gekündigt
Ein entscheidender Faktor seien die Gespräche mit den zahlreichen Vermietern über unrentable Filialen, bei denen es um signifikante Mietreduktionen gehe. Görtz habe bereits die Mietverträge von Filialen kündigen müssen, bei denen keine Mietreduktionen erzielt werden konnten. Davon seien auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der jeweiligen Filialen betroffen. „Diese Schritte fallen uns sehr schwer. Aber wenn die derzeitige Kaufzurückhaltung anhält und wir mit unseren Vermietern keine deutlichen Mietreduzierungen erreichen können, haben wir keine Wahl: Dann müssen wir die jeweiligen Filialen schließen. Andernfalls gefährden wir die besser laufenden Filialen und letztlich die Sanierungschancen von Görtz insgesamt“, sagt Frank Revermann, CEO der Görtz-Gesellschaften. Letztlich, so Revermann, gebe es in dieser schwierigen Marktsituation zur Verschlankung der Strukturen auf der Ausgabenseite keine Alternative. Um die Folgen eines Arbeitsplatzverlustes weitestgehend abzumildern, habe die Geschäftsführung mit dem Betriebsrat bereits einen Interessenausgleich und einen Sozialplan vereinbart.
Auf schuhkurier-Nachfrage gibt das Unternehmen keine konkrete Anzahl der schließenden oder bereits geschlossenen Filialen bekannt. Auch die Zahl der gekündigten Mitarbeiter werde man „derzeit noch nicht nennen“, heißt es seitens Görtz. Zuletzt kursierten in der Branche Gerüchte über zahlreiche Schließungen und entsprechende Kündigungen. Auch mehrere Personen aus dem Einkaufs-Team sollen laut gewöhnlich gut informierten Kreisen das Unternehmen verlassen. Bestätigt hat Görtz unterdessen die Schließung eines Standortes in Lüdenscheid sowie dreier Filialen in Bremen.
Mit zahlreichen anderen Vermietern sei man noch in Verhandlungen, um Mietreduktionen zu erzielen, teilt Görtz weiter mit. „Ob eine Filiale tatsächlich künftig geschlossen werden muss, hängt auch sehr von den Mieten und der Frage ab, ob die Vermieter bereit sind, signifikante Mietreduzierungen zu vereinbaren. Dem Ergebnis der Gespräche können und wollen wir nicht vorgreifen.“