Auch wenn Nachhaltigkeit bisher oft als Kaufkriterium angegeben wurde, sehen sich Konsumentinnen und Konsumenten laut einer aktuellen Studie vor Hindernisse bei ihrem Konsumverhalten gestellt. Unter dem Titel „Nachhaltiger Konsum – In guten wie in schlechten Zeiten?“ hat das ECC Köln im November Ergebnisse zum Thema Nachhaltigkeit während der Inflation veröffentlicht. Knapp 58% der Befragten geben an, ihre nachhaltige Lebensweise durch die andauernden Preissteigerungen vor Probleme gestellt zu sehen und diese zum Teil sogar aufgeben zu müssen.
Einblicke konnten dabei vor allem in die Trends und Verhalten jüngerer Menschen gewonnen werden. Da diese häufig mit weniger Haushaltsbudget auskommen müssen, sind die Argumente für das Energiesparen oder den eingeschränkten Konsum eher auf die steigenden Preise zurückzuführen, statt auf Verzicht durch Nachhaltigkeit. Dennoch bleibt letzteres weiterhin ein Thema, vor allem beim Wiederverkauf oder der Reparatur bereits erstandener Produkte. Second-Hand-Shopping und Up-Cycling liegen nach wie vor im Trend.
Bei der Frage nach der Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft kommt es laut Wahrnehmung der Befragten vor allem auf die Hersteller sowie die Industrie an, dicht gefolgt von Politik und Handel. Der Bericht sieht hierin die Chance für Händler und Hersteller, „beispielsweise durch die Vermeidung von Plastikverpackungen sowie transparente Informationen […] klare Zeichen in Richtung Nachhaltigkeit“ zu setzen. Denn „für junge Menschen ist Nachhaltigkeit nicht nur die Art und Weise des Konsumierens, sondern eine Lebenseinstellung“, so Julia Frings, Projektmanagerin am ECC Köln.